[Rezension] Lucy Clarke – The Surf House
„Mit einer Auszeit in Marokko will Bea ihr Leben neu sortieren. Doch nach einer gefährlichen Begegnung in den engen Gassen Marrakeschs sind Geld und Ausweis weg. Dass sie trotzdem einen Job ergattert, scheint wie ein Wink des Schicksals: Die Belegschaft eines Surfhotels an den endlosen, goldenen Sandstränden des Landes nimmt sie mit offenen Armen auf. Das Meer ist kristallklar, am Abend taucht die Sonne die roten Klippen in ein magisches Licht. Surfer und Yogis gehen ein und aus. Doch es dauert nicht lange, bis die Idylle Risse zeigt. Bea kommen Gerüchte über eine spurlos verschwundene Urlauberin zu Ohren. Dann spült die Brandung die Leiche eines Gastes an. Und Bea muss sich fragen, wem sie noch trauen kann …“
Autorin: Lucy Clarke
Titel: The Surf House
Übersetzung: Urban Hofstetter
Genre: Thriller
Seitenzahl: 432
Erscheinungsdatum: 28. März 2025
Verlag: dtv
Preis: 13,99€ (Taschenbuch); 9,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Bea hat die Nase voll vom Modeln und lässt bei ihrem letzten Job in Marokko einfach spontan alles hinter sich. Doch das Schicksal meint es gar nicht gut mit ihr und kaum dem beengten Modelleben entflohen, wird sie in Marrakesch ausgeraubt. Zum Glück trifft sie auf Marnie, der sie kurzentschlossen in ihr Surfhotel an der Küste folgt. Für Kost und Logis übernimmt sie hier kleine anfallendene Arbeiten und lernt das Surfen kennen. Bea gießt das leichtlebige Gefühl, doch als plötzlich ein junger Mann auftaucht, der auf der Suche nach seiner Schwester ist, bröckelt die heile Welt. Was geschah mit Savannah, die zuletzt genau wie sie im Surfhotel gearbeitet hat?
Wir folgen im Buch Bea, deren Weg zum Surf Hotel wahrlich kein einfacher war. Der Raub in der Gasse in Marrakesch steckt ihr immer noch in den Knochen. Wäre Marnie nicht aufgetaucht, wäre alles wohl noch schlimmer verlaufen und ohne Geld und Reisepass steckt Bea nun fest. Einen besseren Ort als das “Surf House” gibt es im Moment für Bea aber nicht. Sie genießt es dem Modeln entflohen zu sein und lernt sich selbst auf eine ganz neue Art kennen. Sie mag die Menschen, die zu den Surfhotels gehören und hat in Marnie eine Freundin gefunden. Doch das Geheimnis des verschwundenen Mädchens Savannah hängt tief über der Gegend. Bea kann einfach nicht vom Thema ablassen und auch Savannahs Bruder versucht die letzten Schritte vor ihrem Verschwinden zu rekonstruieren.
Sowohl Bea als auch die relevanten Nebencharaktere waren allesamt sehr gut gezeichnet. Ich konnte alle Personen gut greifen und mir ein gutes Bild von ihnen machen. Auch die Kulisse war einfach wunderbar beschrieben und ich kann mir vorstellen, dass das Buch vor allem im Sommerurlaub ein richtig gutes Feeling versprüht, wenn man selber während des Lesens die Sonne und die warmen Temperaturen genießen kann.
“The Surf House” ist kein Thriller, der mit blutigen Szenen besticht. Vielmehr wird hier einfach durchgehend Spannung erzeugt, weil man einfach wissen möchte, wie sich das Rätsel um die verschwundene Urlauberin auflöst. Im Laufe der Story rückt jeder mal in den Fokus und liefert ein Motiv ab. Auch ich habe gut miträtseln können und habe erst recht spät das ganze Ausmaß erahnen können.
“The Surf House” reiht sich problemlos neben all den anderen Thrillern der Autorin ein. Die Bücher spielen immer in einer anderen imposanten Destination und haben einen geheimnisvollen Fall im Gepäck. Marokko ist generell kein Land, das in meinen Büchern besonders oft vorkommt und so habe ich es genossen mal in einem mir unbekannten Land unterwegs zu sein. Die Leichtigkeit der Touristen an der Küste war total spürbar, alle lebten mehr oder weniger in den Tag hinein und sind spektakulären Wellen entgegengesurft. Eine tolle Leselektüre für die hoffentlich bald wärmer werdenden Tage.

