[Rezension] John Marrs – Du hast mich zuerst getötet
“Eine Frau erwacht aus ihrer Bewusstlosigkeit – und verfällt in Panik: Gefesselt und geknebelt ist sie von Feuer umgeben. In wenigen Sekunden werden die Flammen sie erreichen. Wer ist sie?
Elf Monate zuvor. Margot, ein ehemaliger TV-Star, und ihre Freundin Anna leben mit ihren Männern in einer schicken Vorortsiedlung. Als nebenan die ebenso hübsche wie clevere Liv mit ihrer Familie einzieht, werden die drei beste Freundinnen.
Aber der Schein trügt. Denn jede lauert, lügt und täuscht den anderen etwas vor. Sie alle haben tödliche Geheimnisse voreinander. Und der schwelende Hass, der unaufhörlich wächst, endet für eine von ihnen im Feuer …”
Autor: John Marrs
Titel: Du hast mich zuerst getötet
Übersetzung: Tanja Lampa
Genre: Thriller
Seitenzahl: 461
Erscheinungsdatum: 08. April 2025
Verlag: Edition M
Preis: 11,99€ (Taschenbuch); 2,49€ (E-Book)
Meine Meinung:
Stell dir vor, du wachst mit schmerzendem Körper auf, du kannst dich nicht bewegen und stellst fest – du bist inmitten eines Feuers gefangen. Der Beginn der neuen Story von John Marrs gleicht auf jeden Fall einem absoluten Alptraum. Doch zunächst bekommen wir nur diesen kleinen Happen geliefert und finden uns dann erstmal in der Vergangenheit wieder.
Wir nähern uns der besagten Szenen, die in der Bonfire Night stattfindet, mit kleinen Schritten und setzen fast ein Jahr vorher ein. Die Bonfire Night ist ein jährlicher Feiertag im November in UK. Margot und Anna wohnen seit einem Jahr in der selben Nachbarschaft, während Liv neu in die schicke Vorstadtsiedlung zieht. Alle drei Frauen sind sehr auf ihre Außenwirkung bedacht und vor allem zwischen Margot und Liv entbrennt ein kleiner Konkurrenzkampf.
Ich kann mich kaum an vergleichbare Bücher erinnern, in denen mir mehrere Charaktere so viel Spaß gemacht haben wie hier. Alle drei Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein, um im Grunde doch eigentlich sehr gleich zu sein – denn am Ende ist eben doch nur jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Vor allem Margot war so unterhaltsam zu verfolgen, dass es wirklich eine wahre Freude war.
Das Buch hat eine richtige Sogwirkung gehabt. Durch den Prolog war klar, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern, doch lange war nicht klar, wer von den Charakteren hier eigentlichdas Opfer wird. Im Laufe der Story hätten viele Szenarien Sinn gemacht, sodass es bis zuletzt spannend bleibt. Keine der Frauen spielt mit richtig offenen Karten und eigentlich traut man es im Laufe der Story fast jeder zu, ob Opfer oder Täter.
Der Autor schafft auch in diesem Buch wieder eine perfekte Mischung aus Spannung, guten Figuren und einer interessanten Grundstory. Das Anteasern am Ende eines Kapitels, nur um dann zu einem anderen Protagonisten zu wechseln – wirklich grandios umgesetzt.Man kann gar nicht anders als das Buch quasi in einem Rutsch durchzulesen.
