[Rezension] Lilli Pabst – Mordscoach – Die Therapie geht weiter

„Sophie Stach ist Psychotherapeutin mit eigener Praxis und privat mit dem sexy Kriminalkommissar Andreas Quast liiert. Dieser ahnt nicht, dass Sophie ihren Patientinnen und Patienten gelegentlich hilft, indem sie diese von schädigenden Einflüssen … befreit. Indem sie stalkende Exfreunde und psychopathische Ehefrauen einfach umbringt. Schließlich soll niemand ihre Therapieerfolge grundlos zunichtemachen. Doch langsam kommen Quast die vielen Verbindungen zwischen den Mordfällen und Sophies Patientenkartei merkwürdig vor, und Sophie steckt mehr und mehr in der Klemme …“
Autorin: Lilli Pabst
Titel: Mordscoach – Die Therapie geht weiter
Reihe: Mordscoach #2
Genre: Kriminalroman
Seitenzahl: 304
Erscheinungsdatum: 30. Oktober 2025
Verlag: Ullstein
Preis: 13,99€ (Gebunden); 9,99€ (E-Book)
Reihenfolge:
- Mordscoach (Rezension)
- Mordscoach – Die Therapie geht weiter
Meine Meinung:
Nach dem furiosen Ende des ersten Teils geht es in „Mordscoach – Die Therapie geht weiter“ nahtlos in die nächsten Schlamassel. Lilli Papst schmeißt uns ohne große Pause direkt zurück in Sophies Leben, mitten hinein in die Katastrophe, die sie sich selbst so herrlich chaotisch zusammengebaut hat.
Sophie, die einst so besonnene Therapeutin mit dem scheinbar perfekten Leben, steht nun an einem ganz anderen Punkt als zu Beginn der Reihe. Wo sie im ersten Band noch überrascht war von den eigenen Impulsen und eher aus der Situation heraus handelte, agiert sie jetzt deutlich überlegter und fast schon planvoll. Man könnte sagen, Sophie hat Blut geleckt. Und das nicht nur im übertragenen Sinne.
Der Roman spielt, wie schon der Vorgänger, in der Gegenwart und erzählt aus Sophies Perspektive. Das sorgt für viele Momente, in denen man direkt in ihren Kopf hineingezogen wird in ihre analytischen, manchmal herrlich verdrehten Gedankengänge. Der Kontrast zwischen der reflektierten Therapeutin und der moralisch abgedrifteten Frau ist wieder einmal grandios umgesetzt. Genau das macht Sophies Figur so interessant, denn sie weiß genau, wie man über Impulskontrolle oder Schuldgefühle funktionieren und schafft es trotzdem nicht, sich selbst zu mäßigen.
Wie schon im ersten Teil besticht auch die Fortsetzung durch eine große Portion schwarzen Humor, Situationskomik und jede Menge augenzwinkernde Momente, die man nicht zu ernst nehmen sollte. „Die Therapie geht weiter“ ist vielleicht keine hochtrabende Literatur, aber sie liefert hervorragende Unterhaltung, die sich leicht liest, bestens unterhält und immer wieder zum Schmunzeln bringt. Der Plot ist klar strukturiert, die Handlung nachvollziehbar (zumindest nach Sophies Maßstäben) und das Tempo angenehm flott. Perfekt für alle, die Spaß an humorvollen Krimis mit bissigem Unterton haben.
Und außerdem sieht es ganz danach aus, als würde Sophies Geschichte noch nicht enden. Nach dem zweiten Teil bleibt jedenfalls genug Raum für eine weitere Fortsetzung. Ich hatte wieder unglaublich viel Spaß mit diesem Buch. Wer den ersten Teil mochte oder auch die „Achtsam morden“ Reihe vom Stil her mag, wird hier ganz sicher auf seine Kosten kommen.
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