[Rezension] Lilli Pabst – Mordscoach

“Sophie Stach, Coachin und Psychoanalytische Supervisorin, führt mit ihrem Ehemann Jakob seit Jahren eine scheinbar harmonische Ehe. Sie nehmen sich Zeit für Paargespräche und Achtsamkeitsrituale, gemeinsames Wachstum steht für beide an erster Stelle. Bis Sophie überrascht herausfindet, dass Jakob nebenher mit einer anderen Frau ins Bett geht. Was sie noch mehr überrascht: dass sie im Affekt imstande ist, Jakobs Affäre zu ermorden. Leider löst das nicht ihr Problem, sondern führt zu einigen neuen. Dabei ist Sophie gar keine Serienmörderin. Oder doch?”

Autorin: Lilli Pabst
Titel: Mordscoach
Genre: Kriminalroman
Seitenzahl: 320
Erscheinungsdatum: 31. Oktober 2024
Verlag: Ullstein
Preis: 12,99€ (Gebunden); 9,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Da glaubt man jahrelang, dass man eine harmonische und liebevolle Ehe führt, nur um eines Tages festzustellen, dass das Glück ganz schnell zerplatzen kann. So auch bei Sophie, die als Therapeutin arbeitet und auf einmal der Affäre ihres Mannes gegenüber steht. Man könnte es eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen nennen, am Ende jedoch ist die Geliebte ihres Mannes tot. Sophie hat nun also nicht nur einen untreuen Ehemann und eine Ehe, die in Scherben liegt, sondern auch noch ein Problem mehr – wohin mit der Leiche?

Ob nun beabsichtigt oder nicht, „Mordscoach“ hat mich sofort an eine meiner Lieblingsreihen „Achtsam morden“ erinnert. Eine Art therapeutisches Setting, viel schwarzer Humor und ein paar mehr oder weniger beabsichtigte Morde. In „Mordscoach“ jedoch haben wir die Therapeutin selbst als Protagonistin. Sophie führt eigentlich ein recht zufriedenen Leben, hat eine tolle Ehe und mit der Privatpraxis läuft es auch gut. Doch wer ist die hübsche junge Frau, die eine Sitzung bei ihr gebucht hat und scheinbar ihren Ehemann Jakob kennt? Die Puzzleteile sind schnell zusammengesetzt und Sophie erkennt in der Dame die Affäre ihres Mannes. Der vernünftigen Sophie brennen die Sicherungen durch. Man ist quasi live dabei, wie bei der sonst so rationalen Sophie plötzlich ganz andere Impulse ausgelöst werden. Und das zieht sich durch das ganze Buch.  Einmal entfesselt, scheint Sophie eine tief sitzende Wut nun herauszulassen. Mit dem Versuch den ersten Mord zu vertuschen, löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die wohl keiner hätte kommen sehen.

Ich zumindest war ziemlich überrascht, dass sich die Therapeutin zu so einem Feldzug hinreißen lässt, ist es doch nicht unbedingt der logischste Weg, der einem einfallen würde. Das Buch liefert einiges an Situationskomik, schwarzem Humor und witzigen Dialogen. Vor allem Sophies Gedanken sind manchmal so witzig zu lesen. Der Therapeuten Teil in ihr weiß immer genau die Dinge einzuschätzen und dennoch kann Sophie manchmal einfach nicht aus ihrer Haut.

Vielleicht ist „Mordscoach“ nicht das spannendste Buch was den Plot angeht, aber dennoch ist es eine wahre Freude zu lesen, wie Sophie sich von einer blöden Situation in die nächste manövriert. Anfangs noch aus Versehen, dann schon bald richtiggehend forciert. Getreu dem Motto – Ach, was soll’s.

Es ist zwar noch keine Fortsetzung angekündigt, auf der Homepage des Verlages lässt sich jedoch erkennen, dass „Mordscoach“ eine Buchserie werden soll. Ich hätte auf jeden Fall noch einige Fragen, die noch offen geblieben sind und das Ende schreit ja förmlich nach einer Fortsetzung. Ich bin sehr gespannt und hoffe vor allem, dass der nächste Teil nicht lange auf sich warten lässt.

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