[Rezension] Jeneva Rose – Home Is Where The Bodies Are

„Was, wenn die Menschen, die du liebst, ein dunkles Geheimnis hüten? Als Beth und ihre Geschwister nach dem Tod ihrer Mutter nach Hause zurückkehren, geht der Albtraum für sie erst richtig los, als sie auf ein altes Video stoßen, das ihren seit Jahren vermissten Vater mit einem lange ungelösten Verbrechen verbindet. Die Wahrheit über das Verschwinden von Emma Harper liegt tief vergraben – genauso wie die Geheimnisse ihrer Familie. In einer Stadt, in der jeder jeden kennt, ist Vertrauen gefährlich, und die Vergangenheit lässt sich nicht einfach verdrängen.“

Autorin: Jeneva Rose
Titel: Home Is Where The Bodies Are
Genre: Thriller
Seitenzahl: 352
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2025
Verlag: Lago
Preis: 16,00€ (Paperback); 12,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Als die drei Geschwister Beth, Nicole und Michael nach Jahren wieder gemeinsam im Elternhaus zusammentreffen, ist die Stimmung alles andere als harmonisch. Zwischen alten Konflikten, unausgesprochenen Vorwürfen und zerbrochenen Beziehungen wird eine alte Familienkiste mit Homevideos aus Kindertagen gefunden. Doch was zunächst nach harmlosen Erinnerungen aussieht, entpuppt sich schnell als etwas viel Bedrohlicheres. Auf den Bändern zeigt sich ein dunkles Geheimnis, das tief in der Vergangenheit der Familie vergraben liegt und die Geschwister zwingt, sich nicht nur mit ihrer eigenen Geschichte, sondern auch mit der Frage auseinanderzusetzen, ob man seine Eltern eigentlich wirklich kennt…

Im Zentrum der Geschichte stehen die drei erwachsenen Geschwister. Beth, die bodenständige und pflichtbewusste Schwester, wirkt oft wie diejenige, die den Familienfrieden wahren möchte, auch wenn sie dafür zurücksteckt. Nicole hingegen ist direkter, konfrontativer, teilweise auch verletzend. Sie scheut sich nicht, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Michael ist der Bruder, der zwischen den Fronten steht, hin- und hergerissen zwischen Loyalität und Distanz. Im Laufe der Handlung zeigt sich, dass jeder von ihnen eigene Verletzungen, Geheimnisse und Schatten mit sich trägt. Besonders spannend war für mich zu sehen, wie unterschiedlich sie mit den Enthüllungen umgehen.

Jeneva Rose erzählt die Geschichte nicht nur aus einer Perspektive, sondern lässt die Geschwister abwechselnd zu Wort kommen. Diese unterschiedlichen Blickwinkel verleihen der Handlung Tiefe und sorgen dafür, dass man immer wieder neue Facetten der Ereignisse entdeckt. Der Roman spielt hauptsächlich in der Gegenwart, greift aber durch die alten Homevideos und Rückblenden auf die Vergangenheit der Familie zurück. Diese Mischung aus Jetztzeit und Vergangenheit ist klug aufgebaut und schafft einen Spannungsbogen, der sich nach und nach verdichtet.

Der Einstieg in das Buch war für mich etwas holprig. Anders als bei „The Perfect Marriage“ oder „The Perfect Divorce“, wo mich die Autorin sofort gepackt hat, musste ich mich hier erst ein wenig einlesen, bis die Geschichte wirklich ihren Sog entfaltet hat. Sobald aber die ersten entscheidenden Enthüllungen auf den Tisch kamen, war ich gut im Lesefluss  und die Mischung aus Familiendrama, düsteren Geheimnissen und kleinen Thriller-Elementen konnte mich streckenweise fesseln. Die Idee mit den Homevideos war originell und hat irgendwie besonders gut in das Setting der Kleinstadt gepasst.

Trotzdem bleibt für mich das Gefühl, dass „Home is Where the Bodies Are“ insgesamt eher etwas hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Es fehlte ein Stück weit die Intensität und Sogwirkung, die ich von Jeneva Rose gewohnt bin. In Relation zu den anderen Büchern, die ich zuletzt gelesen habe, war dieser Roman für mich mehr ein solides Familiendrama statt des angepriesenen Thrillers.

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