[Rezension] Helen Fields – The Killer Profile

“London, ein modernes Biotech-Unternehmen südlich der Themse. Midnight Jones, Anfang 30, stößt bei der Auswertung psychometrischer Persönlichkeitstests auf ein ganz außergewöhnliches Profil: das Profil eines Serienkillers. Als der brutale Mord an einer Frau in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft kurz darauf in den Medien erscheint, deutet alles darauf hin, dass es sich bei dem skrupellosen Mörder um den anonymen Bewerber handelt, dessen Profil die junge Data Spezialistin analysiert hat. Doch niemand glaubt Midnight, dass er gerade erst angefangen hat.

Midnight. Cooler Name. Er fragte sich, wofür das J. stand … Sicher war es eine Frau. Er stellte sie sich vor, wie sie an ihrem Schreibtisch saß und sein Profil erstellte. War ihr Haar dunkel oder hell? Wie groß war sie wohl? Und was würde sein Profil ihr offenbaren?

Kurz danach wird eine weitere Frau in Midnights Wohnviertel ermordet. Midnight wird erschreckend klar: »Profil K« wird weiter töten – und sie wird eines seiner nächsten Opfer sein. Ihre einzige Überlebenschance ist, ihm auf die Spur zu kommen, bevor er sie im Visier hat …”

Autorin: Helen Fields
Titel: The Killer Profile
Übersetzung: Christine Blum
Genre: Thriller
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 14. November 2024
Verlag: dtv
Preis: 17,00€ (Taschenbuch); 12,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Midnight Jones arbeitet bei dem großen Biotech Unternehmen Necto und ist für die Auswertung von psychologischen Tests für Job- und Studienbewerber zuständig. Dabei stolpert sie über ein Profil mit der Bezeichnung K – ein Profil, das es eigentlich nicht geben dürfte, denn K steht für die Einordnung als Killer. Irgendjemand hat auf den Test einer ortsansässigen Universität mit so großer Gefühlskälte und wenig Empathie reagiert, dass zum ersten Mal ein Profil K vergeben wurde. Kurz darauf wird in unmittelbarer Nähe eine Frau brutal ermordet. Midnight ist sich sicher, dass es nicht bei diesem einen Mord bleiben wird und schon kurze Zeit später wird ein weiteres Opfer gefunden…

Midnight Jones – ein sehr klangvoller Name, jedoch wird er Midnight zum Verhängnis. Jedes Mal, wenn Midnight beginnt einen der psychologischen Test auszuwerten, bekommt der Getestete eine Mail:

“Herzlichen Glückwunsch! Dein Profil wird gerade von Midnight J. bei Necto beurteilt – deine Zukunft rückt einen Schritt näher!”

Eine nette, wenn auch fragwürdige Geste des Unternehmens, um nahbarer zu wirken. Doch als Midnight nun auf das K Profil stößt, bedeutet es ebenso, dass der mutmaßliche Killer zumindest ihren Vornamen kennt. Doch wie schwer sollte es heutzutage sein, jemanden aufspüren, vor allem wenn man einen eher seltenen Namen hat? Midnight hat auf jeden Fall kein gutes Gefühl und meldet die Auswertung an ihren Leiter und die Geschäftsführung – wo sie nur auf Granit stößt. Im Gegenteil, man droht ihr sogar mit Konsequenzen, falls sie mit jemanden darüber redet. Midnight bleibt also nichts anderes übrig, als selbst Nachforschungen anzustellen. Und der Killer ist tatsächlich sehr in Sorge, dass er mit dem Test zu viel seiner Persönlichkeit verraten hat…

Wir begleiten nun Midnight dabei, wie sie versucht die Dringlichkeit der Lage zu unterstreichen und dann alles selbst in die Hand nimmt. Nur ab und zu lesen wir Kapitel aus einer anderen Sicht – mal ein Opfer, mal ein ermittelnder Detective und sogar der Getestete kommen zu Wort. Dabei erfahren wir mehr aus seiner Vergangenheit und wie er aufgewachsen ist. Nur was seine gegenwärtige Lebenssituation angeht, wird man im Dunklen gelassen, so dass man ein wenig miträtseln kann. Die Autorin versucht einen ein bisschen an der Nase rumzuführen, denn wer hier mit verdeckten Karten spielt, ist bis zuletzt nicht ganz klar.

Midnight funktioniert als Hauptprotagonistin recht gut, denn sie ist zwar taff und intelligent, lässt jedoch so manch blöde Entscheidung nicht aus. Es gibt übrigens auch ein kleines Wiedersehen mit einer bereits bekannten Figur der Autorin. Dr. Connie Woolwine, die wir bereits aus “The Institution” (Rezension) kennen, liefert einen kleinen Gastauftritt. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, dem kann ich es übrigens auch wärmstens empfehlen.

Das erste Kapitel von “The Killer Profile” kommt übrigens auf meine gedankliche Liste mit den besten Einstiegen in einen Thriller, die ich je gelesen habe. Ich wollte abends eigentlich nur kurz reinlesen, habe dann aber förmlich am Buch geklebt vor Spannung. Wer also nach einem Buch mit absolutem Suchtpotential sucht, der sollte sich unbedingt “The Killer Profile” anschauen, man kommt schnell rein in das Buch und kann es kaum noch weglegen. Ein paar Kleinigkeiten fand ich im Verlauf ein wenig zu konstruiert, insgesamt hat es dem Buch aber kein Abbruch getan.

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