[Rezension] Jessica R. Patch – Garden Girls

„FBI-Agent Tiberius Granger hat schon so manches abscheuliche Verbrechen erlebt. Doch ein neuer Fall macht ihn nervös. Es ist nicht nur die makabre Art und Weise, wie die beiden Opfer – die vor Leuchttürmen posierend gefunden wurden – mit zu ihren Namen passenden Blumen tätowiert sind. Es gibt auch eine beunruhigende Verbindung zu seiner eigenen Vergangenheit, seiner früheren Liebe Bexley Hemmingway, die zeitgleich das Verschwinden ihrer Schwester bemerkt. Schon bald scheint es, als ob der Killer den FBI-Agenten verhöhnt und jeden, der ihm nahe steht, in noch größere Gefahr bringt. Während sich die schneidenden Winde und der Regen eines tödlichen Hurrikans der Küste von North Carolina nähern, führt die Suche Tiberius und sein Team zu einer Insel, die ein grausiges Geheimnis verbirgt.“
Autorin: Jessica R. Patch
Titel: Garden Girls
Übersetzung: Andreas Heckmann
Genre: Thriller
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 23. September 2025
Verlag: HarperCollins
Preis: 17,00€ (Paperback); 12,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Ein Serienmörder inszeniert seine Opfer auf blumige Weise und legt die Leichen vor Leuchttürmen ab. FBI-Agent Tiberius „Ty“ Granger wird auf den Fall angesetzt und wird damit auch in seine eigene Vergangenheit zurückgeworfen. Die Schwester seiner früheren großen Liebe gehört zu den vermissten Frauen, und so gerät Ty in einen Strudel aus alten Wunden, tödlicher Bedrohung und einem Wettlauf gegen die Zeit. Gleichzeitig steuert ein Hurrikan unaufhaltsam auf die Küste zu und der Killer scheint den Ermittlern stets einen Schritt voraus zu sein.
„Garden Girls“ ist bereits der dritte Band der Strange Crimes Unit Reihe. Auf Deutsch startet der Verlag mit diesem Teil, was ich ehrlich gesagt etwas unglücklich finde. Zwar ist der Fall in sich abgeschlossen, aber gerade die Teamdynamik, die persönlichen Beziehungen und einige Rückbezüge auf frühere Ereignisse werden nicht groß erklärt, sondern einfach vorausgesetzt oder nur kurz erwähnt. Mir hat dadurch beim Einstieg spürbar etwas gefehlt. Die Figuren wirkten, als müsste man sie eigentlich schon kennen, um sie richtig einordnen zu können. Ich glaube, das hat enorm dazu beigetragen, dass ich emotional nicht an die Figuren anknüpfen konnte.
Der Großteil des Buches ist aus der Perspektive von Ty geschrieben, zwischendurch gibt es aber auch Kapitel aus Sicht der Opfer und des Täters. Stilistisch hatte ich allerdings so meine Mühe, denn die Sätze sind oft sehr lang und etwas verschachtelt, was den Lesefluss holprig macht. Ich musste mich ehrlicherweise vor allem am Anfang bemühen dranzubleiben.
Mit den Figuren bin ich leider auch nicht richtig warm geworden. Vieles wirkte auf mich sehr überzeichnet, als hätte man bestimmte Klischees bedienen wollen, die dann recht plakativ ausgearbeitet wurden. Sympathisch fand ich dabei ehrlich gesagt niemanden, was meinen Zugang zusätzlich erschwert hat.
Der Grundplot mit dem Fall selbst hatte großes Potenzial und viel Spannung, die Atmosphäre war dicht und packend. Doch der Einstieg mitten in die Reihe, der gewöhnungsbedürftige Schreibstil und dazu die überzeichneten Figuren haben mich doch manchmal gestört. Sollte der Verlag irgendwann auch die ersten beiden Bände übersetzen, würde ich der Reihe gern noch einmal eine Chance geben, vielleicht entfaltet sie dann von Anfang an mehr Wirkung.
![]()