[Rezension] T. Kingfisher – Was die Nacht verschweigt
„Alex Easton kehrt in einem neuen unheimlichen Abenteuer zurück.
Alex Easton möchte der guten Miss Potter, einer Freundin, einen Gefallen tun und reist nach Gallazien. Dort findet Alex ihr Haus allerdings leer vor und der Hausmeister ist tot und über allem hängt eine unheimliche Stille. Die Einheimischen wollen nicht darüber sprechen, was passiert ist. Und keiner von ihnen will einen Fuß auf das Gelände setzen.
Die Dorfbewohner flüstern etwas von einer unheimlichen Kreatur aus dem gallazischen Volksglauben. Easton weiß, dass nicht allzu viel Wert auf den Aberglauben der Einheimischen gelegt werden sollte, aber als beängstigende Visionen für schlaflose Nächte sorgen und sich die seltsamen Ereignisse häufen, bleibt keine Wahl, als sich dem dunklen Schatten zu stellen, der über dem Haus hängt …“
Autorin: T. Kingfisher
Titel: Was die Nacht verschweigt
Reihe: Alex Easton #2
Übersetzung: Elena Helfrecht
Genre: Horror, Mystery
Seitenzahl: 192
Erscheinungsdatum: 04. November 2024
Verlag: Cross Cult
Preis: 20,00€ (Gebunden); 14,99€ (E-Book)
Reihenfolge:
- Was die Toten bewegt (Rezension)
- Was die Nacht verschweigt
Meine Meinung:
Alex Easton kehrt nach langer Abwesenheit nach Gallazien zurück. Eigentlich sollte in ihrer Abwesenheit ein Hausmeister das Anwesen in Schuss halten, doch als Alex zurückkommt, findet sie das Haus leer vor. Nachdem sie im Dorf herumgefragt hat, erfährt Alex, dass der Hausmeister unter rätselhaften Umständen gestorben ist. Niemand möchte so richtig darüber reden und erst recht niemand möchte die Arbeit auf dem Anwesen übernehmen. Alex hört Geschichten über ein unheilvolles Wesen, das sich laut gallazischem Volksglauben auf dem Anwesen herumtreiben soll. Alex schenkt dem Ganzen keinen Glauben, doch dann beginnt das Wesen sein nächstes Opfer heimzusuchen…
Theoretisch könnte man das Buch als alleinstehende Geschichte lesen, für ein rundum schönes Erlebnis empfehle ich aber mit „Was die Toten bewegt“ anzufangen. Hier und da wird auf die Geschichte angespielt, aber ohne den gesamten Plot zu verraten.
Die Autorin hat eine ganze Hintergrundgeschichte zur Hauptfigur Alex Easton und vor allem auch zum Herkunftsland Gallazien erschaffen. Das war wirklich interessant zu lesen, zumal sogar ganze Geschichtsfakten erdacht wurden oder auch auf die ungewöhnliche Sprache des gallazischen Volkes eingegangen wird. Zeittechnisch bewegen wir uns nach den ersten Teil „Was die Toten bewegt“, was um etwa 1890 gespielt hat. Umso erwähnenswerter, dass die Autorin das Thema Gender Identität miteingebracht hat, was für unsere Hauptfigur eine große Bedeutung hat und sich außerdem auch in der Sprache wiederfinden lässt. Im ersten Teil wurde etwas genauer auf die sprachlichen Besonderheiten des Landes eingegangen. So ist die Sprache in Gallazien eine eher komplizierte, schon allein angefangen mit den verschiedensten Pronomen.
Im Buch gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten Figuren Angus und der Mykologin Miss Potter. Am Rande gibt es sogar erneut ein paar kleine Informationen zum Thema Pilze, auch wenn ich wie Alex Pilze wohl nie wieder wie zuvor anschauen kann. Wie auch im ersten Teil hat mir vor allem neben dem ganzen Gruselfaktor, aber auch die lockere und teils sogar sehr humorvolle Schreibweise gefallen. Unsere Hauptfigur lässt uns gerne an ihren mitunter sarkastischen Gedanken teilhaben und lässt auch die ein oder andere lustige Anekdote aus ihrem Leben einfließen.
Die Atmosphäre des Buches ist wie auch schon im Original wirklich toll getroffen. Ich konnte die düstere Landschaft förmlich vor meinen Augen sehen. Eine wunderbare Kulisse für eine derartige Story mit all seinen schaurigen Facetten. Alex’ Heimatdorf wird sehr anschaulich beschrieben und ich habe das Buch passenderweise an einem eher trüben und nebeligen Tag gelesen – es hat perfekt gepasst! Offenbar ist schon ein nächster Teil verkündet worden und ich bin gespannt was für einem Alptraum wir uns dann stellen müssen.