[Rezension] Sam Holland – The Twenty
“So etwas hat DCI Adam Bishop noch nie gesehen: einen Tatort mit fünf ausgebluteten Leichen. Und was er als Nächstes bemerkt, erschüttert ihn zutiefst. Die Toten wurden durchnummeriert und offenbaren eine grausame Tatsache: Der Killer zählt von Zwanzig herunter. Aber mit welchem Ziel? Adam ist ratlos – bis Dr. Romilly Cole mit belastenden Beweisen an seine Tür klopft, die auf eine dreißig Jahre zurückliegende Mordserie hindeuten. Die Ermittler müssen schnell handeln, denn jeden Tag gibt es neue Opfer. Und während sich der Countdown des Täters der Null nähert, kommt der Killer auch ihnen immer näher …
Der Countdown läuft! Wer stirbt als Nächstes?”
Autorin: Sam Holland
Titel: The Twenty
Übersetzung: Susanne Seidita
Genre: Thriller
Seitenzahl: 464
Erscheinungsdatum: 27. Dezember 2024
Verlag: dtv
Preis: 13,00€ (Klappbroschur); 9,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Auf einer Mülldeponie werden fünf ausgeblutete Leichen gefunden, die durchnummeriert wurden. DCI Adam Bishop und sein Partner werden mit dem Fall betraut und fürchten durch die Nummerierung vor allem eines – der Täter zählt offenbar rückwärts, was bedeutet, dass noch mehr Morde geplant sind. Das Vorgehen erinnert an einen eigentlich abgeschlossenen Fall, der bereits 30 Jahre zurück liegt und in den ausgerechnet seine Exfrau verwickelt ist…
Mit „The Twenty“ haben wir mal wieder einen Thriller, der einen absolut rasanten Start hinlegt. Gleich ins kalte Wasser geworfen zu werden, gefällt mir bei Thrillern meist besonders gut. Und so finden wir uns auf einer Müllhalde wieder, auf der sich zunächst eine Leiche findet, doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich ein viel schlimmeres Bild. Unser Hauptermittler Adam Bishop ist mal wieder ein Paradebeispiel eines verlorenen, abgestumpften Mannes, der für seinen Job lebt. Zu viel Alkohol, wechselnde Frauen und ein extra harter Panzer, den niemand durchdringen kann. Ein sehr hart gezeichnetes Bild, was aber zum Glück nicht zu überzeichnet wirkte. Neben Adam begleiten wir außerdem auch seine Exfrau Romilly, die auf ganz besondere Weise mit dem Fall verbunden ist. Hin und wieder gibt es kleine Kapitel aus der Sicht des Täters, die die Spannung zusätzlich anheizen.
Dass es sich bei dem Täter um einen Serientäter handeln muss, wurde nach dem Auffinden der vielen Leichen und der Nummerierung schnell klar. Und tatsächlich geht es auch Schlag auf Schlag und man muss nicht lange auf den nächsten Mord warten. Die Auswahl der Opfer ist recht radikal und überraschend, es wird sehr genau beschrieben und nicht an Details zum Geschehen gespart.
Was zunächst nicht erkennbar war – „The Twenty“ ist bereits der 2. Band der „Major Crimes“ Reihe. Band 1 hat es leider bisher nicht zur deutschen Übersetzung geschafft. Sowie ich es aber verstehe, spielen die Bücher zwar im selben Bezirk bzw. Revier, jedoch sind es immer unterschiedliche Ermittler und Zuständigkeitsbereiche. Nur hin und wieder wird mal am Rand jemand aus dem anderen Teil erwähnt und es gibt sogar kleine Cameo Auftritte, der Fall selbst wird jedoch nicht wirklich gespoilert. Theoretisch kann man also mit diesem Band hier starten, rein für meinen inneren Ordnungssinn würde ich jedoch immer die richtige Reihenfolge bevorzugen.
Insgesamt hat mir „The Twenty“ richtig gut gefallen. Konstante Spannung, die nicht eine Sekunde nachgelassen hat. Ein interessanter Fall mit gut konstruierter Hintergrundgeschichte. Die Lösung selber war an manchen Ecken vielleicht etwas zu sehr zusammengeschustert und gewollt, doch hat das meinem Lesespaß keinen Abbruch getan. Ich hoffe, der erste Teil wird auch noch übersetzt und wir können bald noch mehr von der Autorin lesen.