[Rezension] Martin Griffin – Die Insel der Angst
„Eine einsame Insel, fünf Menschen und ein Mörder
Mehrere Tagesreisen von der nächsten Küste entfernt liegt mitten im Atlantik die seit Jahrzehnten verlassene Insel Navigaceo. Dorthin ist die Dokumentarfilmerin Tess unterwegs, um zusammen mit vier Wissenschaftlern die einzigartige Natur zu untersuchen. Aber schon kurz nach ihrer Ankunft entdeckt Tess ein Skelett, das Überreste der gleichen Uniform trägt, die auch ihr Team nutzt. Offensichtlich ist der Tote erst vor wenigen Monaten hier gestorben. Doch wer war er? Und wie hängt er mit ihrer Expedition zusammen? Könnte einer ihrer Kollegen gar ein Mörder sein? Bis das nächste Schiff die Insel erreichen wird, muss Tess von nun an vorsichtig sein, denn sonst wird sie die nächste Leiche sein.“
Autorin: Martin Griffin
Titel: Die Insel der Angst
Übersetzung: Angela Koonen
Genre: Thriller
Seitenzahl: 320
Erscheinungsdatum: 23. Dezember 2024
Verlag: Lübbe
Preis: 13,99€ (Taschenbuch); 9,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Tess hat sich als Dokumentarfilmerin einen Namen gemacht und wurde für ein spannendes Projekt angeworben. Zusammen mit einem kleinen Team soll sie die verlassene Insel Navigaceo bereisen und deren außergewöhnliche Flora und Fauna dokumentieren. Doch dort angekommen entdeckt Tess ein Skelett, welches einseitig die gleiche Uniform trägt, die auch sie und ihr Team anhaben. Tess wird misstrauisch, denn offensichtlich hat man ihr einiges verschwiegen. Wie kommt der Tote auf die verlassene Insel und vor allem – wer war er? Das Team hüllt sich in Schweigen, während Tess versucht eigene Nachforschungen anzustellen. Doch offensichtlich möchte jemand nicht, dass Tess die Wahrheit ausgräbt…
Unsere Hauptfigur Tess ist eine junge und dennoch bereits sehr bekannte Dokumentarfilmerin. Bereits zu Beginn der Geschichte wird angeteasert, dass sie mit einem Film den Durchbruch geschafft hat, anscheinend dabei jedoch schockierende Dinge passiert sein müssen. Auf die Auflösung, was genau damals geschehen ist, müssen wir jedoch eine ganze Weile warten. Immer wieder wird darauf angespielt und man bekommt erst im Laufe der Geschichte eine Ahnung in welche Richtung das Ganze geht.
In der Gegenwart hat Tess immer noch mit den Auswirkungen zu kämpfen, so werden außerdem erneut die polizeilichen Ermittlungen dazu ausgerollt. Die Flucht in die Arbeit auf eine einsame Insel kommt also wie gerufen. Doch als sie über das Skelett stolpert ist es aus mit der Idylle. Tess weiß nicht wem sie noch vertrauen kann, schließlich waren alle anderen potentiell dabei als bei der letzten Expedition der Unbekannte verstorben ist. Tess beginnt das Geschehen zu dokumentieren, hofft sie doch einer großen Story auf der Spur zu sein.
Die Geschichte hatte einiges an Potenzial, ehrlicherweise fand ich jedoch die Vorgeschichte spannender. In der Gegenwart tritt die Story eine ganze Weile auf der Stelle. Die aufkommende Spannung und Beklemmung haben sich nur langsam entfaltet, was es stellenweise etwas mühsam machte. Da waren die Kapitel, die uns in die Vergangenheit geführt haben immer eine willkommene Abwechslung. Insgesamt war „Insel der Angst“ ein solider Thriller, den man durchaus lesen kann. Ein bisschen weniger Angeteaser und etwas mehr Antrieb hätte mir persönlich besser gefallen.