[Rezension] Leah Pitt – Das Haus am Strand

“August 1997: Die Teenager Sophie und Matilda verbringen die Ferien mit ihren Familien an der malerischen Küste von Dorset. Es soll der Sommer ihres Lebens werden – unbeschwerte Strandtage, neue Freunde, erste Liebe. Doch dann kommt Matilda auf tragische Weise ums Leben …
Zwanzig Jahre später kehrt Sophie nach Dorset zurück, um das Strandhaus ihrer Familie zu verkaufen. Die schrecklichen Erinnerungen an Matildas Tod haben sie nie losgelassen. Doch was geschah wirklich in jener Sommernacht, als ihre Freundin starb? Sophie sucht in der eingeschworenen Strand-Community nach der Wahrheit – und steht bald vor einem dunklen Abgrund …”

Autorin: Leah Pitt
Titel: Das Haus am Strand
Übersetzung: Michael Benthack
Genre: Thriller
Seitenzahl: 464
Erscheinungsdatum: 23. Juli 2025
Verlag: Goldmann
Preis: 18,00€ (Paperback); 4,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Sophie ist 15 und verbringt wie jeden Sommer die Ferien mit ihrer Familie in einem Strandhaus an der Küste Dorsets. Jeden Sommer streift Sophie ihr Uncoolsein ab und wird zu einer fabelhaften Version ihrer Selbst. Am Strand blüht Sophie auf und hat sich dieses Jahr vor allem ein Ziel gesetzt: zur angesagten Clique des Ortes gehören, egal mit welchen Mitteln. Ihre eigentliche beste Freundin Matilda, die nebenan wohnt, fühlt sich zunehmend vernachlässigt und eher abgestoßen von Sophies “coolen” Freunden. Doch dann setzt eine Nacht der scheinbar endlosen Sommeridylle ein Ende und Matilda stirbt bei einem Unfall. Die Umstände bleiben schleierhaft, Schuld bleibt unausgesprochen und vor allem bleiben viele Fragen unbeantwortet.

20 Jahre später ist Sophie zurück in Dorset, um das alte Strandhaus zu verkaufen, das seit jenem Sommer leer stand. Während sie die Hütte ausmistet, entdeckt sie plötzlich Hinweise, die nahelegen, dass Matildas Tod kein Unfall war. Sophies Nachforschen stößt im Ort nicht gerade auf Gegenliebe, denn anscheinend bleibt für manche die Vergangenheit besser unberührt. Sachen verschwinden, Sophie erhält subtile Drohungen und je mehr Sophie herausfindet, desto gefährlicher wird es für sie…

Im Mittelpunkt des Buches steht Sophie, eine etwas distanzierte, jedoch reflektierte Hauptfigur, die irgendwo zwischen alter Nostalgie und dem Trauma von damals gefangen ist. Ihre Rückkehr nach Dorset dient nicht nur dazu, ein Erbstück loszuwerden, sondern sie wird zur persönlichen Mission, endlich Klarheit über den Tod ihrer Freundin zu bekommen. Die Story gliedert sich außerdem in die zwei besagten Zeitstränge. Die Rückblicke in die Sommerferien von 1997 fügen sich harmonisch in Sophies Gegenwart ein und beleuchten auch die weiteren Charaktere aus unterschiedlichen Perspektiven. Ich mag diesen doppelten Aufbau, der Spannung schafft und die immense Entwicklung zwischen der jungen und der erwachsenen Sophie zeigt.

Die Atmosphäre des Romans besticht vor allem durch die Küstenkulisse von Dorset. Man kann die salzige Luft, Kiesstrände und Abgeschiedenheit förmlich greifen. All das ist ein schöner Kontrast zu der unterschwelligen Spannung. Mir hat die Kulisse definitiv Lust auf Strandurlaub gemacht.

Der Verdächtigenkreis ist klein, was die Spannung zwar nicht überraschend komplex macht, aber gerade deshalb fesselnd. Man ist von Anfang an dabei mitzurätseln und ist sich bis zuletzt trotzdem nicht sicher. In manchen Punkten ist es aber dann doch zu offensichtlich und man ist dem Buch etwas voraus.

„Das Haus am Strand“ ist ein ruhiger, stimmiger Thriller, der nicht auf schnelle Schocks setzt, sondern auf Atmosphäre, glaubwürdige Charaktere und einen gut strukturierten Aufbau mit zwei Zeitebenen. Wer gern in sommerlicher Kulisse ermittelt und dabei eine subtile Spannung verspüren möchte, der findet hier einen soliden Thriller!

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