[Rezension] Freida McFadden – Die Kollegin
„Dawn Schiff ist seltsam. Darin sind sich ihre Kollegen einig. Sie sagt nie das Richtige. Sie hat keine Freunde. Aber sie ist jeden Morgen um Punkt 8:45 Uhr an ihrem Platz in der Firma, in der sie als Buchhalterin arbeitet. Bis sie eines Morgens nicht auftaucht. Dawns Kollegin Natalie Farrell wundert sich. Dann erhält sie einen anonymen Anruf und fährt zu Dawns Wohnung. Keine Spur von ihrer Kollegin. Doch Natalie bietet sich ein Bild des Grauens. Eins scheint bald klar: Jemand muss Dawn so sehr gehasst haben, dass er sie getötet hat. War es jemand aus ihrem Büro? Je mehr Natalie herausfindet, desto tiefer verstrickt sie sich selbst in ein Netz aus Lügen und Gewalt, aus dem es kein Entkommen gibt.“
Autorin: Freida McFadden
Titel: Die Kollegin
Übersetzung: Astrid Gravert
Genre: Thriller
Seitenzahl: 384
Erscheinungsdatum: 26. März 2025
Verlag: Heyne
Preis: 17,00€ (Paperback); 14,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Dawn ist die wohl seltsamste Kollegin, die Natalie jemals hatte. Sie kleidet sich merkwürdig, redet kaum mit anderen und wenn dann nur über ihr Lieblingsthema Schildkröten. Doch als die sonst so pünktliche Dawn eines Morgens nicht am Arbeitsplatz erscheint, macht Natalie sich Sorgen. Sie fährt zu Dawns Wohnung und findet dort nur ein blutiges Schlachtfeld vor. Was ist mit Dawn geschehen und vor allem wo ist sie? Da die Polizei zu Natalies Entsetzen vor allem in ihr persönlich eine Verdächtige sieht, macht sich Natalie selbst daran Nachforschungen anzustellen und verwickelt sich damit immer mehr in den Fall…
„Die Kollegin“ erzählt seine Story aus zwei Perspektiven. Wir haben zunächst Natalie, der wir in der Gegenwart folgen und so mitbekommen wie sich die Geschichte um Dawns Verschwinden aufbaut. Dawns Perspektive hingegen bekommen wir nur via Emails mit, die zunächst in der Vergangenheit einsetzen und sich langsam dem gegenwärtigen Zeitpunkt nähern.
Wir haben wohl alle schon mal merkwürdige Kollegen auf Arbeit gehabt und doch scheint Dawn wirklich extra speziell zu sein. Da freut man sich doch umso mehr zu lesen, dass Natalie offenbar alles daran setzt, dass Dawn sich auf Arbeit wohl fühlt und vor allem auch versucht, sie zu integrieren. Doch Moment – die Passagen aus Dawns Sicht hingegen klingen alles andere als heile Welt. Wer von den beiden hat denn nun Recht?
Während der gesamten Story wird mit den beiden Perspektiven, die nicht unterschiedlicher sein könnten, gespielt. Anfangs dachte ich noch, dass ein und die selbe Situation von den beiden jeweils einfach unterschiedlich wahrgenommen wird. Doch die Unterschiede wurden irgendwann so frappierend, dass klar war, dass hier irgendjemand lügen muss. Ich hatte während des Lesens meine eigene Theorie dazu und wurde trotzdem am Ende noch mehr als ein Mal überrascht.
Ich habe wirklich sehr sehnsüchtig auf das neue Buch von Freida McFadden gewartet und bis dato haben mich ihre Bücher alle gut unterhalten. Vom Grundgefühl her schwang in „Die Kollegin“ irgendwie ein etwas anderer Unterton mit, als bei der Housemaids Reihe. Ich glaube, das lag vor allem an unserer Hauptprotagonistin Natalie, die in keiner Perspektive so richtig gut wegkam und immer etwas kühles und unnahbares ausstrahlte.
Insgesamt war „Die Kollegin“ ein wunderbar gut zu lesendes Buch. Ich finde vor allem die Zugänglichkeit der Bücher von Freida McFadden immer bemerkenswert, da ich mitbekomme, dass selbst Leute, die eher weniger lesen, sich vom Hype um ihre Bücher anstecken lassen – und das kann doch nur ein riesen Pluspunkt sein. Ich mag die Leichtigkeit gepaart mit ein wenig Nervenkitzel jedenfalls auch sehr und freue mich auf jede Neuerscheinung, die es nun auch endlich zu uns in Deutsche geschafft hat.

