[Rezension] Freida McFadden – Der Lehrer

„Eigentlich hat Eve Bennett ein gutes Leben. Sie ist Mathelehrerin an der örtlichen Highschool und verheiratet mit Nate, der dort Englisch unterrichtet. Doch letztes Jahr wurde die Schule von einem Skandal erschüttert, in dessen Zentrum eine Schülerin stand. Und dieses Jahr ist diese Schülerin in Eves Klasse. Addie kann man nicht trauen, sie lügt und verletzt Menschen. Aber niemand kennt die wahre Addie. Niemand kennt das Geheimnis, das sie zerstören könnte. Und Addie würde alles dafür tun, dass es so bleibt. Ihr einziger Lichtblick in diesem Schuljahr: ihr neuer Englischlehrer Nate Bennett.“
Autorin: Freida McFadden
Titel: Der Lehrer
Übersetzung: Astrid Gravert
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 13. August 2025
Verlag: Heyne
Preis: 17,00€ (Paperback); 14,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Ein nettes Eigenheim, ein erfüllender Job als Mathelehrerin an der örtlichen Highschool und dazu ihr attraktiver Ehemann Nate, der mit genauso viel Leidenschaft Lehrer ist und um den sie von vielen beneidet wird. Eve Bennett lebt ihren Traum, doch genau der beginnt zu wackeln, als im neuen Schuljahr eine Schülerin in ihre Klasse kommt, deren Ruf ihr eindeutig vorauseilt. Ausgerechnet Addie, die im letzten Schuljahr durch einen ordentlichen Skandal dafür gesorgt hat, dass einer der nettesten Lehrer der Schule kündigen musste. Doch eigentlich müsste Eve sich über etwas ganz anderes Sorgen machen, denn Addie sitzt nicht nur in ihrer Klasse, sondern wird offenbar zur Überfliegerin in Nates Literaturkurs…
Freida McFadden ist für mich der Inbegriff von schnörkellosem, leicht zugänglichem Schreibstil, der ihre Thriller zu echten Pageturnern macht und „Der Lehrer“ ist da keine Ausnahme. Die Sprache ist wie immer direkt, die Sätze kurz und prägnant, sodass man förmlich durch die Kapitel rast. Anstatt lange auszuschmücken, setzt McFadden auch hier auf klare Bilder, realistische Dialoge und Szenen, die sofort ins Geschehen ziehen. Der Fokus liegt auf psychologischer Spannung im Sinne einer unterschwellige Bedrohung, Figuren mit Geheimnissen und das ständige Spiel mit dem Misstrauen der Leser. Wie in vielen ihrer Werke sind die Kapitel kurz und enden oft mit kleinen Cliffhangern, die Perspektiven wechseln zwischen verschiedenen Figuren, und es gibt stückchenweise Hinweise und Infos zu bereits Geschehenem, die nach und nach ein immer größeres Bild ergeben.
Besonders in „Der Lehrer“ nutzt McFadden den Schulalltag als perfekte Kulisse, um Intrigen, Gerüchte und Machtspiele in Szene zu setzen. Die unzuverlässigen Erzähler sorgen dafür, dass man bis zuletzt nicht sicher ist, wem man trauen kann. Nicht zu vergessen die geschickt eingebauten Twists, die vor allem zum Ende nochmal die Handlung drehen und auch das Verständnis für die vorherige Ereignisse noch einmal komplett auf den Kopf stellen.
Die Story ist ein toller Spagat zwischen dem Highschool Alltag aus der Sicht von Erwachsenen und im Gegensatz dazu die Perspektive von Teenagerin Addie. Das Beste aus beiden Welten quasi. Wie aber auch schon im letzten Buch „Die Kollegin“ hat man hier die sympathischen Charaktere suchen müssen. Anders als zum Beispiel bei der Housemaids Reihe gab es niemanden, der irgendwie liebenswürdig und mit leichtem Witz durchs Leben ging. Wer das nicht unbedingt braucht als Zugpferd, der wird mit „Der Lehrer“ eine gelungene Story bekommen, die mit einigen Überraschungen aufwarten darf.
Insgesamt war „Die Kollegin“ ein wunderbar gut zu lesendes Buch. Ich liebe nach wie vor die Zugänglichkeit der Bücher von Freida McFadden, da ich auch mitbekomme, dass selbst Leute, die eher weniger lesen, sich vom Hype um ihre Bücher anstecken lassen – und Leute zum Lesen zu bewegen, kann doch immer nur etwas Gutes sein. Ich mag die Leichtigkeit gepaart mit Drama jedenfalls auch sehr und freue mich, dass bereits für die Zukunft noch einige Übersetzungen geplant sind. Für mich absolute Must Reads!
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