[Rezension] Thomas Thiemeyer – Devil’s River
Autor: Thomas Thiemeyer
Titel: Devil’s River
Genre: Thriller
Seitenzahl: 496
Erscheinungsdatum: 25. Februar 2015
Verlag: Knaur
Preis: 16,99€ (Broschiert); 14,99€ (E-Book)
Inhalt:
„Durch den Tod ihrer Großmutter aufgerüttelt, begibt sich die Londoner Medizinstudentin Eve auf die Spur eines alten Familiengeheimnisses. Anscheinend liegen ihre Wurzeln in Kanada, tief im Indianerland …
1878. River, die Tochter eines Landvermessers, wurde nach dem spurlosen Verschwinden ihrer Eltern vom Stamm der Ojibwe aufgezogen. Zur Heilerin herangewachsen, muss sie miterleben, wie das Dorf von etwas heimgesucht wird, das kein Mensch sein kann. Die Hütten von einer gewaltigen Kraft zerstört, Männer und Frauen grausam ermordet, scheint eine dunkle Indianerlegende zum Leben erwacht zu sein. River schwört, den Dingen auf den Grund zu gehen, doch allein hat sie keine Chance. Ausgerechnet der flüchtige Frauenmörder Nathan Blake bietet ihr Hilfe an. Blake, von dunklen Trieben geleitet, hofft auf diese Weise seinen Verfolgern zu entkommen. Entlang des Teufelsflusses folgt er der Heilerin hinauf in die Berge. Und schon bald verbindet die beiden mehr als nur die Suche nach dem furchteinflößenden Baykok …”
(Knaur)
Meine Meinung:
“Devil’s River” habe ich aus einer spontanen Laune heraus gegriffen und gelesen. Cover und auch Klappentext klagen vielversprechend, da es um ein Familiengeheimnis gehen sollte und dazu noch ein Thriller ist.
Die Story verläuft eigentlich auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Eve, die durch den Tod ihrer Großmutter auf ein Familiengeheimnis stößt. Um dieses aufzudecken reisen wir zurück ins Jahr 1878, in dem wir River kennen lernen. River wurde nach dem Verschwinden ihrer Eltern im Wald aufgefunden und vom Stamm der Ojibwe aufgezogen. Sie hat sich nie wirklich zugehörig zum Stamm gefühlt, da sie auch nie 100% wie eine von ihnen behandelt wurde. Insgeheim hat sie immer gespürt, dass sie anders ist, auch wenn sie sich als Erwachsene nicht mehr an ihre Zeit vor den Ojibwe erinnern konnte.
Das mit zwei Zeitebenen hat hier nur bedingt funktioniert. Wir bewegen uns zum Großteil nur in der Vergangenheit – glücklicherweise – denn alle Figuren in der Gegenwart bleiben sehr blass bis maximal unsympathisch. Daher hat es mich immer gefreut, sobald es wieder in die Vergangenheit ging. Mir kam es fast so vor, als bräuchte man die Gegenwart nur, um einen halbwegs galanten Übergang schaffen zu können. Meinetwegen hätte man hier gleich im Jahr 1878 ansetzen können.
Doch auch hier habe einiges auszusetzen. Am meisten störte mich wohl, dass das Buch bei weitem kein Thriller ist. Am ehesten würde ich es wohl als Roman bezeichnen, der ein wenig mit Indianermythen gespielt hat. Ja, es gab einen Mörder in der Story, doch bis auf anfängliche blutige Szenen, blieb dieser recht handzahm, so dass ich nicht verstehe, wie dieses Buch ein Thriller sein kann.
Die Charaktere in der Vergangenheit wurden zwar versucht näher zu beleuchten, jedoch fand ich auch zu diesen nur geringen Zugang. Vieles war einfach unglaubwürdig und vor allem River kam wirklich sehr naiv rüber. Der flüssige und zugängliche Schreibstil des Autoren hat mich jedoch versöhnt, denn generell mag ich die Art von Thomas Thiemeyer sehr gerne. Ich habe jedoch bereits n der Vergangenheit festgestellt, dass mir Thiemeyers Geschichten nicht alle liegen.
Die Idee mit den Indianermythen fand ich sehr interessant, konnte mir jedoch die Gesamtstory nicht wirklich schmackhaft machen. Letztlich war “Devil’s River” einfach nicht meins. Das passiert, und trotzdem werde ich Thiemeyers Werke in Zukunft weiter in Betracht ziehen.