[Rezension] Stephen King – Erhebung

Autor: Stephen King
Titel: Erhebung
Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt
Genre: Roman
Seitenzahl: 144
Erscheinungsdatum: 12. November 2018
Verlag: Heyne
Preis: 12,00€ (Gebunden); 9,99€ (E-Book), Kindle Unlimited

Inhalt: 

„Scott nimmt rasend schnell ab. Sein korpulentes Aussehen ändert sich trotzdem nicht. Und noch unheimlicher: Wenn er auf die Waage steigt, zeigt sie jeweils das gleiche Gewicht an, egal wie viel er momentan trägt, ob Kleidung oder gar Hanteln. Scott hat Angst, dass man ihn zum medizinischen Versuchskaninchen macht. Aber er muss es jemand erzählen. Zu Dr. Ellis hat er Vertrauen, aber auch der weiß keinen Rat.

In seiner netten Wohngegend in der Kleinstadt Castle Rock gerät Scott in einen eskalierenden Kleinkrieg. Der Hund der neuen Nachbarn – zwei Lesben – verrichtet sein Geschäft ständig bei ihm im Vorgarten. Die eine Frau ist eigentlich recht freundlich, die andere aber eiskalt. Die beiden haben gerade ein Restaurant eröffnet, von dem sie sich viel erhoffen. Die Einwohner von Castle Rock wollen aber nichts mit Homopaaren zu tun haben, da ist großer Ärger vorprogrammiert. Als Scott endlich kapiert, was Vorurteile in einer Gemeinschaft anrichten, überwindet er den eigenen Groll und tut sich mit den beiden zusammen. Merkwürdige Allianzen, der jährliche Stadtlauf und Scotts mysteriöses Leiden fördern bei sich und anderen eine Menschlichkeit zutage, die zuvor unter einer herzlosen Bequemlichkeit vergraben lag.”
(Heyne)

Meine Meinung:

Da ich von Kings letzter Novelle “Gwendys Wunschkasten” sehr angetan war, habe ich nicht lange gezögert und mir auch das neueste Kurzwerk von Stephen King zugelegt. Auch “Erhebung” kommt in einer Hardcoverausgabe daher, was in Anbetracht der wenigen Seiten ein sehr putziges, kleines Buch daraus macht. Es ist wirklich hübsch anzusehen, allerdings sind 12€ für die wenigen Seiten natürlich eine Nummer für sich.

King bringt uns zurück in die Kleinstadt Castle Rock. Dort lebt Scott alleine in einem sehr großen Haus und schlägt sich mit vielen Alltagsproblemen herum. Die unfreundlichen Nachbarn, der biestige Hund von nebenan, kleinkarierte Kleinstadtbewohner und allerlei andere Problemchen machen ihm zu schaffen. Neuerdings hat er jedoch ein ganz anderes Problem. Scott nimmt laut Waage rasant ab, jedoch tut sich nichts an seiner Körperform, die weiterhin eher als stämmig und stabil zu beschreiben ist. Was geht hier nur vor sich?

Auch wenn “Erhebung” als Roman deklariert ist, so erwartet man von King doch meist etwas mehr als nur das. Auch hier haben wir eine Art mystische Komponente, denn der nicht sichtbare Gewichtsverlust von Scott, kann nicht wissenschaftlich erklärt werden. Was man King auch wieder lassen muss, ist sein Talent dafür, fesselnde Stories zu entwickeln, denn auch “Erhebung” konnte ich einfach nicht aus der Hand legen und habe es – wohl auch dank der Kürze – an einem Nachmittag beendet.

Und doch lässt mich das Buch etwas ratlos zurück. Ohne Zweifel möchte King mit dem Roman etwas ausdrücken, denn er strotzt nur so vor Gesellschaftskritik. All diese Feinheiten kann man dem Roman durchaus entnehmen. Und doch weiß ich nicht so recht, was mir der Roman letztlich im Großen und Ganzen sagen soll.

Leider war mir der Roman insgesamt einfach zu kurz. All die Kritik ist schön und gut, aber irgendwie wird alles nur im Ansatz angerissen und bedient sich eher bekannten Klischees. Durch die Kürze der Story kommt einfach kein Gefühl auf. Für mich hätten es gerne noch 300 Seiten mehr sein dürfen, um einfach ein wenig mehr Tiefe zu erreichen.

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