[Rezension] Mary Kubica – She‘s Not Sorry

„Ein schrecklicher Unfall.
Eine schockierende Entdeckung.
Niemand ist sicher.

Als Intensivkrankenschwester hat Meghan mit schockierenden Schicksalen zu tun. Als die Komapatientin Caitlin eingeliefert wird, ist sie zutiefst erschüttert: Caitlin soll von einer Brücke gesprungen sein. Meghan fragt sich, was die junge Frau zu dieser Verzweiflungstat getrieben haben könnte. Als ein Zeuge berichtet, Caitlin sei gar nicht selbst gesprungen, sondern wurde von der Brücke gestoßen, wird es für Meghan gefährlich. Viel zu spät begreift sie, dass sie und ihre Tochter die Nächsten sein könnten.“

Autorin: Mary Kubica
Titel: She‘s Not Sorry
Übersetzung: Gabriele Weber-Jarić
Genre: Thriller
Seitenzahl: 380
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2025
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Preis: 14,00€ (Klappbroschur); 4,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Meghan Michaels arbeitet gerne auf der Intensivstation, bis ein neuer Fall sie aus ihrem Alltag reißt. Eine junge Frau wird schwerst verletzt nach einem Sturz von einer Brücke eingeliefert. Das Personal des Krankenhauses tuschelt hinter vorgehaltener Hand über den scheinbar missglückten Selbstmordversuch. Doch Meghan spürt, dass mehr dahintersteckt. Als sie beginnt, Fragen zu stellen, gerät sie immer tiefer in ein Netz aus Angst und einer Wahrheit, die gefährlicher ist, als sie es für möglich gehalten hätte. Ihr Leben beginnt gänzlich aus den Fugen zu geraten…

„She’s Not Sorry“ beginnt langsam und hat trotzdem eine sofortige Sogwirkung auf mich gehabt. Der Alltag, der Job und das Familienleben von Meghan – oberflächlich betrachtet eher trüb und spannungsarm. Und doch waren all die Beschreibungen wichtig, um den Weg zur Story zu ebnen.

Die Autorin hat es geschafft, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, ohne auf billige Schockeffekte zu setzen. Stattdessen arbeitet sie mit psychologischer Raffinesse, kleinen Hinweisen und einer konstanten Spannung, die sich eher still, aber eben stetig hält. Der Plot ist logisch durchdacht, aber  vor allem haben wir einen Twist, den ich überhaupt nicht habe kommen sehen, da ich so in der Geschichte versunken war. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen man das Buch kurz weglegt, verwirrt zurückblättert, um zu prüfen, ob man sich hier nicht verlesen hat und dann sofort weiterlesen muss.

Ein Handlungsstrang wirkte auf mich allerdings etwas drüber, fast wie ein zusätzliches Drama, das man dem Plot nicht hätte aufzwingen müssen. Schadet dem Gesamtbild aber zum Glück nicht, da die Hauptgeschichte stark genug ist, um alles andere zu tragen.

„She’s Not Sorry“ ist ein fesselnder, klug erzählter Thriller, der psychologische Tiefe mit packender Handlung verbindet. Die Autorin spielt geschickt mit unserer Erwartung und Wahrnehmung, lässt uns zweifeln und schließlich sprachlos zurück. Bis auf einen kleinen erzählerischen Ausreißer ein rundum gelungener Pageturner.

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