[Rezension] Lucy Foley – Sommernacht

“Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden – doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert …”

Autorin: Lucy Foley
Titel: Sommernacht
Übersetzung: Ivana Marinović
Genre: Thriller
Seitenzahl: 448
Erscheinungsdatum: 01. März 2021
Verlag: Penguin
Preis: 15,00€ (Taschenbuch); 9,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Der Penguin Verlag versteht es einfach immer wieder, mich mit seinen Covern zu catchen. Auch schon das erste Buch der Autorin, “Neuschnee”, habe ich ganz spontan gekauft, weil Cover und Klappentext einfach zu gut geklungen haben. “Neuschnee” hat mir damals wirklich gut gefallen und als ich die Ankündigung für “Sommernacht” gesehen habe, war klar, dass ich auch dieses Buch lesen möchte. Der Inhalt klang wie für mich gemacht – eine Hochzeitsgesellschaft auf einer abgelegenen Insel, ein Sturm verhindert den Kontakt zum Festland und ausgerechnet dann findet man eine Leiche…

Im Grunde also ein ähnliches Setting wie in “Neuschnee”: eine Gruppe mit Geheimnissen, abgeschnitten von der Außenwelt und ein Unbekannter fängt plötzlich an, die Gruppe zu dezimieren. Nur dass jetzt eben Sommer ist und das ganze auf einer Insel stattfindet. Ich muss ja sagen, dass ich ein Fan dieser Art Setting bin, welches ja auch sehr oft in Horrorfilmen Verwendung findet.

Auch in “Sommernacht” wird zu Beginn des Buches schon vorweg genommen, dass etwas schreckliches passiert ist, denn offensichtlich hat es bei der Hochzeit einen Mord gegeben. Im Folgenden wechseln wir immer wieder die Erzählperson und auch die Zeitebene. Mal bewegen wir uns in der Vergangenheit, und vor “der Tat” und dann wieder “nach der Tat”. Dies kann sicherlich von einigen Lesern als anstrengend empfunden werden, ich kam damit aber gut zurecht. Die Unterscheidung zwischen den Erzählpersonen fällt hier recht leicht, da alle Personen sehr stark einem Stereotyp entsprechen. Man hat die zickige Braut mitsamt unscheinbarer Schwester, den fast schon zu attraktiven Bräutigam und allerlei klassische Randfiguren. Dem Stereotyp entsprechend bleiben alle Figuren etwas blass.

Man merkt deutlich, dass die Autorin versucht hat, einen passenden Spannungsbogen zu kreieren. Die Geschichte beginnt mit einem großen Knall, verläuft dann langsamer und soll stetig die Spannung steigern bis zum großen Ende. Für meinen Geschmack hätte es ruhig etwas mehr Tempo sein können, da zeitweise wirklich nicht viel passiert ist. Nun hab ich aber keinen rasanten und blutigen Thriller erwartet, sondern eine spannungsvolle Geschichte rund um eine Gruppe mit dunklen Geheimnissen. “Sommernacht” erfüllt im Grunde genau diese Erwarten, nur eben mit einigen Abstrichen.

Wer ein klassisches Horrorfilm Setting mag und gerne Geschichten liest, deren Spannung langsam und stetig ansteigt, der ist mit “Sommernacht” gut beraten. Ich finde übrigens, dass Lucy Foleys Bücher eine prima Grundlage für eine Verfilmung bieten würden.

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