[Rezension] Catherine Ryan Howard – The Nothing Man
“Ein Thriller nicht nur für True Crime-Fans: Der neue beklemmende und extrem spannende Roman der irischen Bestsellerautorin: Ein Opfer jagt den Serienkiller: Wer hat die Macht, den anderen zu zerstören?
«Ich war das Mädchen, das den Nothing Man überlebte. Jetzt bin ich die Frau, die ihn fassen wird.»
So beginnt das True Crime-Memoir «The Nothing Man», das Eve Black über die verzweifelte Suche nach dem Mann geschrieben hat, der vor nahezu zwanzig Jahren ihre gesamte Familie tötete. Dem Mann, der nie Spuren hinterließ.
Supermarkt-Wachmann Jim Doyle hat den Bestseller auch und je mehr er liest, desto größer wird seine Wut, denn er war – er ist – der Nothing Man.
Seite um Seite wird ihm bewusst, wie gefährlich nah Eve der Wahrheit kommt. Er weiß, dass sie nicht aufgeben wird, bis sie ihn gefunden hat. Er hat keine Wahl: Bevor sie sein Leben zerstört, muss er das vollenden, was ihm 20 Jahre zuvor nicht gelungen ist: Eve töten.”
Autorin: Catherine Ryan Howard
Titel: The Nothing Man
Übersetzung: Jan Möller
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 20. Juli 2021
Verlag: Rowohlt
Preis: 12,00€ (Taschenbuch); 9,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Der offizielle Klappentext lässt schon erahnen, dass „The Nothing Man“ kein gewöhnlicher Thriller ist. Um aus dem riesigen Angebot an Thriller rauszustechen, hat man hier versucht etwas außergewöhnliches zu schaffen und so viel sei schon mal vorweg genommen – das ist eindeutig geglückt.
Da ich wirklich hauptsächlich Thriller lese, habe ich schon viele Varianten gesehen, wie man einen Thriller spannend gestalten kann. Sei es durch Zeitsprünge, verschiedene Erzählpersonen oder auch gern genutzt: die Sicht des Mörders als Ich-Person. Man könnte meinen, irgendwann sind die Ideen ausgeschöpft und dennoch hat die Autorin es geschafft, hier eine neue Grundidee umzusetzen. Vielleicht gab es das aber auch schon, und es ist nur an mir vorbeigegangen – egal wie, mir hat die Umsetzung richtig gut gefallen!
Da ich natürlich nicht zu viel verraten möchte, kann ich euch nur sagen, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird. Hauptsächlich Eve und Jim erzählen in der Gegenwart und Vergangenheit von den Geschehnissen. Die verschiedenen Fälle des Serientäters werden sehr eindringlich beschrieben und auch die Gefühlslage von Eve nach all dem Unglück ist sehr greifbar.
Zum Ende hin gab es nochmal einen kleinen Spin, der sich in seinen Grundzügen vielleicht ein bisschen erahnen ließ. Trotzdem hat mich das Buch von vorne bis hinten so sehr fesseln können, wie schon lange kein Buch mehr. Beim Stöbern habe ich entdeckt, dass es von der Autorin bereits ein anderes Buch gibt, welches ins Deutsche übersetzt wurde. Außerdem hoffe ich, dass das bald erscheinende Buch „56 Days“ auch den Weg zum Rowohlt Verlag findet.
Insgesamt ist „The Nothing Man“ ein sehr gelungener Thriller, der ohne Splatter und Gemetzel auskommt, sondern eher mit grausamer Realität punkten kann. Nachrichten aus aller Welt zeigen, dass genau solche Menschen existieren und unter uns leben. Niemand kann in die Köpfe anderer schauen, und vielleicht genau deswegen bleibt das Thema „Serienmörder“ so faszinierend für viele.