[Rezension] Laura Kneidl – Verliere mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Titel: Verliere mich. Nicht.*
Genre: Roman
Seitenzahl: 470
Erscheinungsdatum: 26. Januar 2018
Verlag: LYX
Preis: 12,90€ (Broschiert); 9,99€ (E-Book)
*Rezensionsexemplar
Reihe:
- Berühre mich. Nicht. (Rezension)
- Verliere mich. Nicht.
Inhalt:
Achtung! Spoiler für alle, die Teil 1 (Rezension hier) nicht kennen!
“Mit Luca war Sage glücklicher als je zuvor in ihrem Leben. Er hat ihr gezeigt, was es bedeutet, zu vertrauen. Zu leben. Und zu lieben. Doch dann hat Sage’ dunkle Vergangenheit sie eingeholt – und ihr Glück zerstört. Sage kann Luca nicht vergessen, auch wenn sie es noch so sehr versucht. Jeder Tag, den sie ohne ihn verbringt, fühlt sich an, als würde ein Teil ihrer selbst fehlen. Aber dann taucht Luca plötzlich vor ihrer Tür auf und bittet sie, zurückzukommen. Doch wie soll es für die beiden eine zweite Chance geben, wenn so viel zwischen ihnen steht?”
(LYX)
Meine Meinung:
Gott sei Dank mussten wir nicht all zu lange auf die Fortsetzung zu “Berühre mich. Nicht.” warten. Teil 2 der Dilogie steht seit Freitag in den Buchläden und auch ich habe das Buch bereits komplett verschlungen.
Die Story wird wie gewohnt aus der Sicht von Sage erzählt. Nachdem Teil 1 uns mit einem riesen Cliffhanger zurückgelassen hat, startet die Story recht ruhig. Sage muss sich mit der neuen Situation auseinander setzen, was ihr jedoch nur bedingt gelingt. Sage ist leider recht unreflektiert und ihr Verhalten erinnert eher an einen 13 Jahre alten Teenie. Insgesamt muss ich auch sagen, dass Sage mir generell im zweiten Teil weniger selbstständig und sympathisch vorkommt. Statt wie im ersten Teil weiterhin ihr Leben selbst zu bestreiten, findet vor allem zum Ende hin wieder ein Wechsel statt – und wir befinden uns mitten im Klischee der holden Maid, die vom noblen Ritter gerettet wird.
Und sind wir mal ehrlich: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich auf das Ende besonders gespannt war. Ganz tief in mir wusste ich doch bereits, dass es für diese Story nur eine mögliche Endung geben kann. Daher war ich viel mehr am großen ‘Dazwischen’ interessiert. Leider wurde im zweiten Teil nur das auf die Spitze getrieben, was mich bereits im ersten Teil etwas genervt hat – das stetige Überdramatisieren von Dingen und Situationen. Wahrscheinlich bin ich inzwischen wirklich zu alt dafür. Dieses ständige Hin und Her zerrt nur an meinen Nerven, vor allem, wenn man sich eben denken kann, wie es letztendlich ausgeht. Generell fand ich auch, dass die meisten Problemchen im Buch hausgemacht waren. Das meiste davon hätte sich vermeiden lassen, wenn die Figuren entweder mal logisch gedacht hätten, mal nichts sagen würden oder wahlweise endlich mal den Mund aufmachen würden.
Vom Schreibstil her kann ich auch dieses Mal nicht meckern, denn Laura Kneidl schreibt sehr flüssig, zugängig und vor allem so, dass ich förmlich durch die Geschichte rauschen kann. Etwas schmunzeln musste ich darüber, dass hier ziemlich offensichtlich versucht wurde, die aktuellen Trends einfließen zu lassen. Das kam manchmal etwas verkrampft rüber, wenn unbedingt Hinweise zu den aktuell gehyptesten Serien etc. gemacht werden mussten. An sich finde ich es schön, wenn Autoren sich mit sowas beschäftigen und sich mit der Zielgruppe auseinandersetzen, aber für mich wirkte es ein wenig so, als würde man das auf Krampf einbinden wollen.
Insgesamt ist der zweite Teil für mich ein wenig schwächer als der erste, was aber vor allem an Sage und ihrer nervigen Art lag. “Verliere mich. Nicht.” habe ich innerhalb von 2 Tagen komplett durchgelesen, ohne dass ich auf irgendwelche Längen gestoßen bin. Wer also nach einer unterhaltsamen Lektüre im Bereich New Adult sucht, der kann sich diese Reihe getrost mal anschauen.