[Rezension] Kimberly McCreight – Eine perfekte Ehe
“Der Hilferuf ihres alten Studienfreundes Zach kommt für die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis denkbar ungelegen: Eigentlich wollte sie wieder mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen, um die Risse zu kitten, die sich inzwischen unübersehbar in ihrer Ehe auftun.
Doch Zach wird verdächtigt, seine Frau Amanda ermordet zu haben, und sitzt bereits in der berüchtigten New Yorker Haftanstalt Rikers Island. Natürlich beteuert Zach seine Unschuld, und Lizzie glaubt ihm. Je mehr sie allerdings über die Ehe von Zach und Amanda erfährt, desto mehr häufen sich die Ungereimtheiten. Was verschweigen Zach und seine Freunde in dem elitären Brooklyner Wohnviertel?
Als ein neues Beweismittel auftaucht, wird Lizzies Welt auf den Kopf gestellt: Kann es sein, dass ihr eigener Ehemann Sam in den Fall verwickelt ist?”
Autorin: Kimberly McCreight
Titel: Eine perfekte Ehe
Übersetzung: Kristina Lake-Zapp
Genre: Thriller
Seitenzahl: 544
Erscheinungsdatum: 03. Mai 2021
Verlag: Droemer HC
Preis: 14,99€ (Taschenbuch); 12,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Als Lizzie von ihrem alten Studienfreund Zach angerufen wird, ahnt sie schon nichts Gutes. Zach sitzt im schlimmsten Gefängnis New Yorks und wird beschuldigt seine Frau umgebracht zu haben. Ihrem ersten Impuls vertrauend, glaubt sie ihm natürlich, als er seine Unschuld beteuert. Doch was weiß sie eigentlich wirklich über ihren alten Studienfreund? Seit Jahren hatten sie keinen Kontakt mehr und ausgerechnet jetzt meldet sich Zack wieder? Lizzie stöß auf immer mehr Widersprüche und zweifelt so langsam an Zacks Aussagen..
Erzählt wird “Eine perfekte Ehe” aus der Sicht von Lizzie, die als Zachs Anwältin auftritt und Amanda, der ermordeten Ehefrau, deren Erzählstrang in der Vergangenheit liegt. Mit Amanda nähern wir uns Schritt für Schritt den verheerenden Ereignissen, die in ihrer Ermordung gipfeln. Lizzie hingegen ist in der Gegenwart damit beschäftigt das Ganze aufzudröseln. Schon zu Beginn hat sich eine kleine skeptische Stimme in ihrem Kopf gemeldet, da Zach auch in ihrer Studienzeit immer etwas undurchsichtig und neurotisch war. Als sie jedoch erste Hinweise findet, die ihn entlasten könnten, schöpft sie Hoffnung und macht sich voller Tatendrang an die Arbeit.
Amanda bleibt während des ganzen Buches recht verschlossen und undurchdringlich. Ihre Ehe, die nach Außen so perfekt wirkt, ist in Wahrheit sehr kalt und gleicht eher einem Arrangement. Zach scheint eher seine persönlichen Interessen zu verfolgen und hat in Amanda eine ruhige und scheinbar genügsame Ehefrau gefunden. Je tiefer Lizzie gräbt, desto widersprüchlicher wird alles. Nach und nach kommen Geheimnisse aller Beteiligten ans Licht und man kann sich so Stück für Stück ein Gesamtbild zusammensetzen.
Auch wenn man meint, dass man nun alle Puzzleteile kennt, kommt bis zum Schluss immer noch ein weiteres Puzzlestück zum Vorschein, so dass alles wieder auf den Kopf gestellt wird. Über mangelnde Spannung kann man hier wirklich nicht meckern. Das Miträtseln hat hier tatsächlich bis zum Schluss Spaß gemacht.
Insgesamt war “Eine perfekte Ehe” sehr, sehr spannungsreich mit all seinen Wendungen. Es hat nicht übertrieben gewirkt, sondern jeder neue Hinweis hat zum Ende hin perfekt in das Gesamtbild gepasst. Wer Domestic Thriller wie “Woman in the Window” und “Girl on the Train” mag, für den könnte “Eine perfekte Ehe” also eine gute Wahl sein.