[Rezension] John Marrs – Die Schatten über uns


»Ich werde sie vom Dachboden retten« – diese Nachricht entdeckt Mia bei Sanierungsarbeiten an ihrem neu erstandenen Haus, eingeritzt in eine Fußleiste. Mit einer bösen Vorahnung steigen sie und ihr Mann Finn auf den Dachboden, wo sie in einer verborgenen Ecke auf mehrere alte Lederkoffer stoßen. Der Inhalt ist so schockierend, dass er das Leben der Familie für immer verändert.

Doch selbst als sie von diesem Ort des Grauens zu Finns Eltern fliehen, kann Mia den verstörenden Fund nicht hinter sich lassen. Entgegen Finns Wunsch versucht sie herauszufinden, was in dem Haus damals passiert ist. Zu spät erkennt sie, dass manche Dinge besser verborgen bleiben sollten.“

Autor: John Marrs
Titel: Die Schatten über uns
Übersetzung: Tanja Lampa
Genre: Thriller
Seitenzahl: 425
Erscheinungsdatum: 08. November 2022
Verlag: Edition M
Preis: 9,99€ (Taschenbuch); 2,49€ (E-Book)

Meine Meinung:

Mia und Finn erfüllen sich den Traum vom Eigenheim und kaufen ein renovierungsbedürftiges Haus in der Nähe seiner Eltern. Bei den Sanierungsarbeiten stoßen sie auf einen geheimen Raum auf dem Dachboden. Als klar wird, was sich dort in diesem Raum befindet, fängt der Alptraum für die junge Familie erst an…

Mia ist unbestritten unsere Hauptfigur, auch wenn wir im Laufe der Story immer wieder zwischen den Perspektiven wechseln, und so auch Finn und seine beiden Elternteile begleiten. Mia ist alles andere als eine perfekte Ehefrau und schon gar keine typische Hausfrau. Sie hat hier und da ihre Ecken und ist keinesfalls perfekt. Sie wird sehr ungeschönt beschrieben, was sie für mich sehr realistisch gemacht hat. Auch die anderen besagten Figuren lernen wir gut kennen und tauchen in ihre Gedankenwelt ab. “Die Schatten über uns” hat auf jeden Fall Charaktere hervorgebracht, die mir wohl lange im Gedächtnis bleiben werden.

Zur Story selbst möchte ich gar nicht so viel verraten, denn obwohl das Grundsätzliche ziemlich schnell im Buch passiert, greift auch der Klappentext es nicht wirklich auf. Die Story ist dunkel und düster und sicherlich nicht für Jeden gut ertragbar. Der Autor punktet mit einer sehr vielschichtigen Erzählweise, die zwar das Grauen an sich beschreibt, es aber auch dem Leser selbst überlässt das noch viel größere Ausmaß dahinter zu erkennen. Hierbei wechseln wir auch zwischen den Zeitebenen und lesen in der Vergangenheit von einer uns zunächst unbekannten Person.

Der Autor schafft auch in diesem Buch wieder eine perfekte Mischung aus Spannung, guten Figuren und einer interessanten Grundstory. Das Anteasern am Ende eines Kapitels, nur um dann zu einem anderen Protagonisten zu wechseln – wirklich grandios umgesetzt. Ich fand das Buch extrem spannend und durch die geschickten Twists unvorhersehbar. Immer wieder wurden Twists eingebaut, die gut aufeinander aufgebaut haben, ohne zu unrealistisch zu wirken.

“Die Schatten über uns” war wieder mal einfach unglaublich gut gemacht! Wer psychologische und dunkle Thriller mag, wird hier mit Sicherheit auf seine Kosten kommen. Vor allem Fans von Fitzek, die von seinen abstrusen Wendungen zuletzt eher enttäuscht waren, könnten mit John Marrs’ Werken sehr glücklich werden.

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