[Rezension] Jenny Blackhurst – Der finstere Pfad

Autorin: Jenny Blackhurst
Titel: Der finstere Pfad
Übersetzung: Anke Angela Grube
Genre: Thriller
Seitenzahl: 336
Erscheinungsdatum: 28. August 2022
Verlag: Lübbe
Preis: 12,00€ (Taschenbuch); 4,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Laura führt ein beschauliches, nettes Kleinstadtleben. Doch nach ihrer sehr bewegten Vergangenheit hat sie absolut nichts gegen etwas Geruhsamkeit. Die Erinnerung an ihre Vergangenheit kommt je zurück, als Laura im TV einen Beitrag über einen Leichenfund am West Coast Trail sieht. Vor über 15 Jahren hat sie dort eine grauenhafte Wandertour mit Freunden erlebt. Ist das gefundene Skelett die seit dem vermisste Seraphine? Ihr Verschwinden konnte niemals gänzlich aufgeklärt werden, da die Leiche bis heute nicht aufgetaucht ist. Und nach all dieser langen Zeit erhält Laura plötzlich kleine Präsente geschickt, die alle auf die Geschehnisse von vor 15 Jahren hindeuten…

Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Einmal lesen wir die Gegenwart aus Lauras Sicht. Wir bekommen mit, dass sie damals bei der Wandertour dabei war. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einer kleinen Stadt und hat die Erlebnisse von damals gänzlich hinter sich gelassen. Auf der Zeitebene in der Vergangenheit befinden wir uns im Jahr 1999 und begleiten die Wandertruppe bei ihrer Tour. Wir bekommen Stück für Stück die Geschichte offengelegt. Mit der Zeit werden beide Zeitebenen verbunden, ein paar Twists hier und da, und schon hat man am Ende eine stimmige Gesamtstory.

Sympathieträger war wie immmer niemand im Buch, aber die Autorin hat es wunderbar geschafft, die Charaktere mit Gehimnissen zu umhüllen. Niemand wirkt so richtig vertrauenswürdig, weil man immer denkt, dass jeder irgendwelche Geheimnisse mit sich rumträgt und nie mit der ganzen Wahrheit herausrückt.

Vom Label „Psychothriller“ bin ich auch bei diesem Buch nicht überzeugt, da mir nicht genug „psycho“ enthalten war, wie auch schon bei jedem anderen Buch der Autorin. Ein Thriller ist es von mir aus, aber es ist nichts enthalten, was den Begriff “Psychothriller” rechtfertigen würde.

“Der finstere Pfad” ist nun schon das fünfte Buch, das ich von der Autorin lese und bisher waren für mich alle in einem guten Mittelfeld angesiedelt. Die  Bücher sind immer recht solide, nicht überragend, aber immer gut. Für Thriller-Anfänger sind sie sicherlich gut geeignet, aber jemand der ausschließlich Thriller liest, der könnte sie vielleicht ein wenig zu seicht finden. Mir fehlt meist der letzte Kick, um das Buch so richtig atemberaubend zu finden. Aber falls man mal wieder etwas solides und unaufgeregtes sucht, kann man getrost zu den Büchern dieser Autorin greifen. Immerhin ist es auch schon mein fünftes und wird sicherlich auch nicht das letzte sein.

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