[Rezension] Emma Haughton – The Dark


„Notärztin Kate North zögert nicht lang, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis einzuspringen und den Stationsarzt Jean-Luc zu ersetzen, der bei einem tragischen Unfall im Eis ums Leben gekommen ist: Sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen und will nur noch weg.

Doch bald schließt der gnadenlose Winter die 13-köpfige Crew in der Forschungsstation ein, und die monatelange Dunkelheit bringt nach und nach alle an ihre Grenzen. Schließlich beginnt Kate zu ahnen, dass Jean-Lucs Tod gar kein Unfall war. Je mehr Fragen sie stellt, desto klarer wird: Der Mörder ist unter ihnen. Und er wird wieder töten.

Hoch atmosphärisch schildert die britische Autorin Emma Haughton in ihrem ersten Thriller die atemberaubende Natur der Antarktis und die klaustrophobische Enge innerhalb der Forschungsstation. Die Spannungsschraube wird unerbittlich angezogen – bis zum Showdown.“

Autorin: Emma Haughton
Titel: The Dark
Übersetzung: Cornelia Röser
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 02. November 2022
Verlag: Knaur
Preis: 15,99€ (Taschenbuch); 12,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Notärztin Kate North hat eine schwere Zeit hinter sich und so kommt ihr ein Jobangebot in der Antarktis gerade recht. Neue Umgebung und neues Tätigkeitsfeld – die perfekte Gelegenheit um alles hinter sich zu lassen. Kaum angekommen, beginnt Kate zu ahnen, dass der Arzt, den sie ersetzt hat, gar nicht bei einem Unfall umgekommen ist…

Passend zum kälter werdenden Wetter draußen, hat mich das Cover sehr angesprochen und auch das Setting klang aufregend. Eine Truppe von sehr gemischten Leuten, die bis zum Anbrechen des Frühlings in der Antarktis abgeschottet sind. Die Umgebung wurde wirklich sehr eindrucksvoll und atmosphärisch beschrieben. Ein halbes Jahr im Eis, permanente Dunkelheit und die Gewissheit, dass egal was passiert – keine Rettung naht.

Unsere Protagonistin ist eindeutig auf der Flucht vor ihrem früheren Leben. Anfangs werden nur kleine Bruchstücke angedeutet, doch mit der Zeit wird das Bild etwas klarer. Leider hat mir das nicht geholfen unseren Hauptcharakter besser leiden zu können. Kate ist sehr sprunghaft, nervig und hat absolut kein gutes Verhältnis zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Was diese Dame alles ohne  Bedenken eingeworfen hat, hat mir fast so viel Gänsehaut bereitet wie das kalte Setting. Zum Glück wurde das Geschehen durch die anderen Charaktere etwas aufgelockert, jedoch blieben die meisten von ihnen eher blass.

Die Story als solche fand ich sehr spannend. Durch die eher überschaubare Anzahl an Leuten auf der Station, konnte man den Kreis der Verdächtigen natürlich nicht sehr groß gestalten, doch die Autorin hat permanent neue Hinweise eingebaut, so dass man immer wieder jemand anderen verdächtigte. Man konnte Kate gut bei der Spurensuche begleiten, denn je länger die Story voranschritt, desto misstrauischer wurde sie. Anfangs war sie mir etwas zu unbedarft, doch mit der Zeit konnte wohl selbst Kate nicht mehr die vielen Unstimmigkeiten übersehen.

„The Dark“ war ein sehr spannender Thriller in einem kleinen, begrenzten Setting, das aber vor allem durch die Atmosphäre lebte. Man hat eine Idee davon bekommen, wie unerbittlich die umgebende Kälte ist. Damit hatte man quasi zwei gefährliche Widersacher in diesem Buch – den Mörder und die gnadenlose Kälte. Wer Locked Room Settings mag und sich noch etwas mehr Kälte für diese Jahreszeit wünscht, für den könnte „The Dark“ etwas sein!

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