[Rezension] Christina Dalcher – Vita

“Sie wollte das System revolutionieren, doch nun steht ihr Leben auf dem Spiel. Die erfolgreiche Anwältin Justine Callaghan hat einst als Anführerin der VITA-Bewegung die Todesstrafe revolutioniert. Ein einziges Mal hat sie das Urteil dennoch verhängt und damit ihr eigenes Leben verpfändet: Sollte sich herausstellen, dass der Verurteilte unschuldig war, muss Justine auf den elektrischen Stuhl. Als nun ein neuer Beweis auftaucht, sieht sich die alleinerziehende Mutter mit den tödlichen Konsequenzen ihrer einstigen Überzeugungen konfrontiert. Justine begibt sich auf Spurensuche, erst um ihr eigenes Leben zu retten und schließlich, um wahres Recht durchzusetzen.”

Autorin: Christina Dalcher
Titel: Vita
Übersetzung: Marie Rahn
Genre: Roman
Seitenzahl: 352
Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2023
Verlag: HarperCollins
Preis: 17,00€ (Taschenbuch); 12,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Anwältin Justine Callaghan gehörte einst zu einer Bewegung, die das Rechtssystem beträchtlich umkrempelte – verhängt man die Todesstrafe, so bürgt man mit seinem eigenen Leben für die Schuld des Verurteilten. Sollte sich irgendwann durch neue Beweise oder Fakten herausstellen, dass ein Unschuldiger in der Todeszelle landete, dann heißt es Auge um Auge, Zahn um Zahn. Justine hat die Todesstrafe nur ein Mal verhängt und war sich absolout sicher über die Rechtmäßigkeit. Doch nun taucht ein neuer Beweis auf, der den ganzen Fall in einem anderen Licht erscheinen lässt und Justine muss sich mit den daraus resultierenden Folgen auseinandersetzen. Um ihre eigene Haut zu retten, begibt sie sich auf Spurensuche und will auf eigene Faust Licht ins Dunkel bringen.

Ich erinnere mich noch gut an den ersten Roman, den ich von Christina Dalcher gelesen habe. “Vox” (Rezension) hat mich damals von seiner Grundidee her total angesprochen, jedoch fand ich die Umsetzung und auch den Schreibstil nicht so gelungen. Trotzdem ist es eines jener Bücher, die mir auch nach einigen Jahren noch im Gedächtnis geblieben sind. Auch bei “Vita” hat sich die Autorin wieder an einer Dytopie versucht. Der Klappentext macht neugierig und hält ein Thema bereit, über das ich so noch nicht gelesen habe.

Das große Thema der Todesstrafe und deren Umsetzung wird sehr ausführlich im Buch besprochen. Im Verlauf wird auch auf die Gründung der Vita-Bewegung eingegangen und wie deren Agieren heutzutage aussieht. Zunächst hat man nur häppchenweise Informationen bekommen, doch durch Rückblicke wurde es mit der Zeit klarer.

Unsere Hauptprotagonistin geht im Buch durch einige Hochs und Tiefs. Nicht immer fand ich ihr Handeln logisch, aber in Anbetracht der Situation hat die Protagonistin wohl auch nicht immer den klarsten Gedanken fassen können. Die Schreibweise der Autorin empfand ich dieses Mal als sehr viel angenehmer und ich konnte sehr flüssig und schnell in die Geschichte eintauchen. Im Laufe der Handlung offenbaren sich Dinge, die man anhand des Klappnetextes niemals hätte erahnen können, so dass die Geschichte bis zum Schluss spannend blieb.

Insgesamt empfand ich “Vita” als eine sehr interessante und innovative Geschichte, die spannend geschrieben war und den Leser bei Laune gehalten hat. Ich bin gespannt in welche dystopische Welt uns die Autorin als nächstes entführen wird.

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