[Hörbuchrezension] Stephen King – Der Outsider

Autor: Stephen King
Titel: Der Outsider
Genre: Roman
Spieldauer: 19 Stunden 9 Minuten
Sprecher: David Nathan
Erscheinungsdatum: 27. August 2018
Anbieter: Random House Audio
Preis: 1 Guthaben (Audible); 16,00€ (Download); 24,00€ (MP3-CD)

Inhalt: 

„Im Stadtpark von Flint City wird die geschändete Leiche eines elfjährigen Jungen gefunden. Augenzeugenberichte und Tatortspuren deuten unmissverständlich auf einen unbescholtenen Bürger: Terry Maitland, ein allseits beliebter Englischlehrer, zudem Coach der Jugendbaseballmannschaft, verheiratet, zwei kleine Töchter. Detective Ralph Anderson, dessen Sohn von Maitland trainiert wurde, ordnet eine sofortige Festnahme an, die in aller Öffentlichkeit stattfindet. Der Verdächtige kann zwar ein Alibi vorweisen, aber Anderson und der Staatsanwalt verfügen nach der Obduktion über eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen – ein wasserdichter Fall also?

Bei den andauernden Ermittlungen kommen weitere schreckliche Einzelheiten zutage, aber auch immer mehr Ungereimtheiten. Hat der nette Maitland wirklich zwei Gesichter und ist zu solch unmenschlichen Schandtaten fähig? Wie erklärt es sich, dass er an zwei Orten zugleich war? Mit der wahren, schrecklichen Antwort rechnet schließlich niemand.”
(Random House Audio)

Meine Meinung:

In Flint City wird die Leiche eines Jungen gefunden. Er wurde brutal misshandelt und missbraucht, so dass der Aufschrei in der Stadt besonders groß ist. Schnell findet sich ein Verdächtiger, denn der örtliche Coach wurde von mehreren Zeugen benannt. Doch Coach Maitland hat ein wasserdichtes Alibi, denn er war auf einer Lesung in einer anderen Stadt. Wie kann dann aber seine DNA an der Leiche sein? Auch bei den weiteren Ermittlungen kommen immer mehr Ungereimtheiten zutage – denn schließlich ist es nicht möglich, dass Coach Maitland an zwei Orten gleichzeitig sein konnte. Oder?

Vorab würde ich gerne sagen, dass wir in “Der Outsider” ein Wiedersehen mit einer bereits bekannten Figur aus dem King Universum haben, über das ich mich sehr gefreut habe, da ich die Figur wirklich mochte. Daher würde ich empfehlen zuerst die Mr. Mercedes Reihe zu lesen, um sich nicht eventuelle Aha-Momente vorweg zu nehmen. Im Großen und Ganzen spoilert es keine Dinge, die man sich nicht selbst zusammenreimen kann, wenn man die Klappentexte kennt, jedoch kann es einem durchaus etwas Freude an der Trilogie nehmen.

Mit “Der Outsider” hat King wieder eine sehr detailreiche Welt geschaffen, die vor allem durch seine vielen Charaktere lebt. King lässt sich generell gerne viel Zeit, um in die Geschichte einzutauchen, so dass auch dieser Roman eher langsam anläuft. Zwar haben wir am Anfang bereits den großen Knall, doch dann müssen erstmal die Ermittlungsarbeiten anlaufen. Allein dieser Einblick in die Ermittlungen und dass wir den Ermittlern so nahe folgen, war sehr spannend. Auch der dargestellte gesellschaftliche Druck war sehr gut dargestellt, denn die Bewohner der Stadt dursten natürlich nach einem Sündenbock für diesen grausamen Mordfall.

Stets standen viele Fragen im Raum und man war hin und hergerissen zwischen den objektiv vorhandenen Beweismitteln und den trotzdem vorhandenen entlastenden Beweisen. Anfangs war mir nicht klar, in welche Richtung sich der Roman entwickeln würde. Haben wir es hier mit einem Kriminalfall zu tun oder verwebt King eine mystische Komponente? King hat es jedenfalls geschafft in gewohnter Manier zuzuschlagen. Um nicht zu spoilern möchte ich dies natürlich nicht auflösen, aber insgesamt fühlte ich mich doch ein wenig an die Mr. Mercedes Trilogie erinnert, so dass ich wirklich jedem ans Herz legen möchte, erst diese zu lesen.

Die Hörbuchfassung hat wieder viel Spaß gemacht, denn David Nathan ist wirklich ein sehr angenehmer und fesselnder Sprecher. Es gab keine Längen, die Charaktere waren fazinierend und man hat kaum gemerkt, dass dieses Hörbuch mit 19 Stunden durchaus zu den längeren gehört.

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