[Rezension] Allie Reynolds – Blutige Bucht

Niemand verlässt die Bucht lebend.

Kenna ist schockiert als sie erfährt, dass ihre beste Freundin Mikki einen Mann heiraten will, den sie gerade erst kennengelernt hat. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg nach Sydney, um die beiden zu überraschen. Doch sie wollen zum Surfen, also bleibt Kenna nichts anderes übrig, als sie zu begleiten. An der abgelegenen Ostküste Australiens trifft sie auf eine Gruppe ungleicher Menschen, die sich fernab der Zivilisation einen Rückzugsort geschaffen hat und alles tut, um ihn vor der Außenwelt zu bewahren. Hier zählen nur die Wellen, das Wetter und die Gezeiten. Doch das Küstenparadies birgt ein dunkles Geheimnis und schnell wird klar: niemand verlässt die Bucht lebend.“

Autorin: Allie Reynolds
Titel: Blutige Bucht
Übersetzung:  Sybille Uplegger
Genre: Thriller
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 27. Juni 2023
Verlag: HarperCollins
Preis: 17,00€ (Taschenbuch); 12,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Kenna und Mikki sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen, heute wohnen sie an entgegengesetzten Punkten auf der Erde. Als Kenna erfährt, dass Mikki in Australien einen Mann heiraten möchte, den sie gerade erst kennen gelernt hat, setzt sie sich kurzerhand in ein Flugzeug, um sich selbst ein Bild von der Situation machen zu können. Kaum dort angekommen ist Kenna schnell klar, warum Mikki in letzter Zeit kaum erreichbar war. Zusammen mit ihrem Verlobten Jack hat sie sich einer Gruppe von Surfern angeschlossen, die in einer abgelegenen Bucht wie in einer Art Kommune leben. Die Gruppe lebt in den Tag hinein und wartet auf tolle Wellen zum Surfen. Doch schnell merkt Kenna, dass die Gruppe Geheimnisse verbirgt…

Statt also Mikki von der Hochzeit abzubringen, schließt sich Kenna der Gruppe an – jedoch immer mit dem Hintergedanken, dass sie Mikki möglichst schnell überreden kann mit ihr abzuhauen. Wie es oft bei solchen Gruppierungen ist, stellt sich auch hier schnell eine gewisse Dynamik dar. Die Anführerin Sky scheint klare Regeln vorzugeben, die von allen auch brav befolgt werden. Zum Glück war die Gruppe nicht besonders groß, so dass man gut hinterherkam mit all den Charakteren. Wer bis dato noch nichts über das Surfen wusste, der hat einen kleinen Einblick in das Thema bekommen.

Die meiste Zeit lesen wir aus Kennas Sicht, die äußerst plump und ideenlos versucht allen Leuten auf den Zahn zu fühlen. Überraschenderweise hat sie trotzdem nach und nach ein paar Geheimnisse aufdecken können. Ab und zu schlüpfen wir außerdem in die Gedanken der anderen Personen, wobei nicht immer klar ist, wem wir gerade über die Schulter schauen, was wohl zur Spannung beitragen sollte. Ehrlicherweise war mein Kreis der Verdächtigen schon zu Beginn eher klein und die Autorin konnte mich nicht auf eine falsche Fährte führen.

„Blutige Bucht“ hätte für mich einen etwas stärkeren Plot vertragen können, da abseits von Kennas Schnüffelei nicht viel passiert. Lediglich im letzten Viertel hat das Ganze dann nochmal ein bisschen Fahrt aufgenommen, allerdings sind bei mir auch viele Fragezeichen stehen geblieben, die abschließend nicht geklärt werden konnten.

Insgesamt ist „Blutige Bucht“ ein solider Spannungsroman, den ich nicht unbedingt als Thriller bezeichnen würde. Für eine laue Sommerlektüre am Strand reicht es allemal, denn die Kulisse war wirklich schön beschrieben.

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