[Rezension] Stacy Willingham – Was verborgen ist


„Vor einem Jahr verschwand Isabelle Drakes Sohn Mason nachts aus seinem Kinderbett, und noch immer gibt es keine Spur. Polizei, Presse und auch ihr Mann sind längst zur Tagesordnung übergegangen, doch Isabelle findet seither keinen Schlaf: Ihr ganzes Leben dreht sich darum, Mason zu finden. Gemeinsam mit dem True-Crime-Podcaster Waylon Spencer, der plötzlich in ihr Leben tritt, forscht sie im Fall ihres Sohnes weiter nach, aber Waylon verfolgt seine eigene Agenda. Als längst vergessene Erinnerungen an die Vergangenheit an die Oberfläche drängen und Zweifel ihre schlaflosen Nächte trüben, weiß Isabelle nicht mehr, wem sie trauen kann. Sich selbst eingeschlossen.“

Autorin: Stacy Willingham
Titel: Was verborgen ist
Übersetzung: Alice Jakubeit
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 15. August 2023
Verlag: Rowohlt
Preis: 13,00€ (Taschenbuch); 4,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Isabelles Leben dreht sich nur noch um ihren kleinen Sohn Mason. Doch statt ihm beim Aufwachsen zuzuschauen, bereist sie True Crime Messen – denn Mason ist vor einem Jahr nachts aus seinem Kinderbett verschwunden. Seit dem fehlt von ihm jede Spur, die Polizei ermittelt auch nur noch auf dem Papier. Als sie dann den True Crime Podcaster Waylon trifft, schöpft sie neue Hoffnung, denn Waylon möchte den Fall neu aufrollen und ihr bei den Ermittlungen helfen. Das gefällt jedoch nicht allen, vor allem als bei Isabelle längst vergessene Erinnerungen auftauchen…

Wenn ein Kleinkind aus den eigenen vier Wänden verschwindet, ohne dass Spuren an Türen oder Fenstern gefunden werden, konzentriert sich die Polizei meist auf die engste Familie. So auch hier, denn man hat das Gefühl, dass vor allem Isabelle im Fokus steht und sehr skeptisch beäugt wird. Auch dass Isabelle so hartnäckig in der Öffentlichkeit über das Verschwinden ihres Sohnes spricht, stößt bei der Polizei nicht gerade auf Gegenliebe. Doch auch Isabelles Versuch mit einer Privatdetektivin an Spuren zu Masons Verbleib zu gelangen, hat bisher nicht gefruchtet. Währenddessen glänzt ihr Ehemann mit Abwesenheit und geht scheinbar ganz anders mit der Situation um.

Wie bereits schon im Klappentext ersichtlich, wird in diesem Buch stark mit der Glaubwürdigkeit der Hauptprotagonistin gespielt. Isabelle leidet seit Masons Verschwinden an Schlaflosigkeit, die ihr manchmal fast den Verstand raubt. Kann man ihrer Wahrnehmung also trauen oder ist sie doch eher getrübt?

Die meiste Zeit bewegen wir uns in der Gegenwart und erfahren wie Isabelle mit Waylons Hilfe das Verschwinden von Mason zu entschlüsseln versucht. Hin und wieder bekommen wir jedoch kleine Rückblicke aus der Vergangenheit, Isabelles Kindheit und auch ihre frühen Erwachsenenjahre, als sie ihren Ehemann Ben kennen lernt.

Ich hatte ein stetiges Misstrauen gegenüber allen Charakteren, da ich einfach nicht einschätzen konnte, wer vertrauenswürdig ist und wer nicht. Im Laufe der Story habe ich mehrfach meine Meinung zum Tathergang und Täter geändert, nur um am Ende völlig daneben zu liegen. Das langsame Entblättern der gesamten Story mit all den vielen kleinen Hinweisen, hat ungemein zur Spannung beigetragen. Dadurch war das Buch sehr mitreißend aufgebaut und glänzte wie schon erwähnt mit wirklich überraschenden Wendungen.

Das Debütbuch der Autorin, „Das siebte Mädchen“, hatte mir schon wirklich gut gefallen, aber „Was verborgen ist“ hat mich noch ein wenig mehr begeistern können. Insgesamt ein richtig gelungener Thriller, bei dem das Miträtseln enorm Spaß gemacht hat.

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