[Rezension] Sebastian Fitzek – Mimik

„Fürchte dich nicht! Außer vor dir selbst …

Sebastian Fitzeks herausragender Psychothriller um eine Mimikresonanz-Expertin, die sich in größter Not selbst nicht mehr trauen kann.

Ein winziges Zucken im Mundwinkel, die kleinste Veränderung in der Pupille reichen ihr, um das wahre Ich eines Menschen zu „lesen“: Hannah Herbst ist Deutschlands erfahrenste Mimikresonanz-Expertin, spezialisiert auf die geheimen Signale des menschlichen Körpers. Als Beraterin der Polizei hat sie schon etliche Gewaltverbrecher überführt.

Doch ausgerechnet als sie nach einer Operation mit den Folgen eines Gedächtnisverlustes zu kämpfen hat, wird sie mit dem schrecklichsten Fall ihrer Karriere konfrontiert: Eine bislang völlig unbescholtene Frau hat gestanden, ihre Familie bestialisch ermordet zu haben. Nur ihr kleiner Sohn Paul hat überlebt. Nach ihrem Geständnis gelingt der Mutter die Flucht aus dem Gefängnis. Ist sie auf der Suche nach ihrem Sohn, um ihre „Todesmission“ zu vollenden? Hannah Herbst hat nur das kurze Geständnis-Video, um die Mutter zu überführen und Paul zu retten. Das Problem: Die Mörderin auf dem Video ist Hannah selbst!

Ihr einziger Ausweg führt tief in ihr Innerstes …“

Autor: Sebastian Fitzek
Titel: Mimik
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 384
Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2022
Verlag: Droemer
Preis: 24,00€ (Gebunden); 14,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Hannah Herbst hat einen ungewöhnlichen Beruf. Anhand von kleinsten Expressionen im Gesicht und in der Körpersprache, kann sie einen Menschen lesen. Auf dem Gebiet der Mimikresonanz ist sie eine der führenden Experten und hat so schon viele Straftäter überführen können. Als nun ein Video viral geht, in dem eine Frau gesteht, ihre gesamte Familie grausam ermordet zu haben, steht Hannah vor dem bizarrsten Fall ihrer ganzen Karriere – denn die Frau auf dem Video ist sie selber…

Fitzek hat sich mit diesem Fall mal wieder eine Nische gesucht, die noch nicht so stark besetzt ist im deutschsprachigen Raum. Einfach nur einen Psychothriller zu schreiben, wäre ja auch langweilig – Fitzek schafft es meist noch eine kleine Lehrstunde zu verschiedenen Themen einzubinden. Mit „Mimik“ führt uns Fitzek in die Welt der Mimikresonanz ein. Jede kleine Bewegung an Augen, Lippen, Mund etc. bedeutet etwas, vor allem da diese meistens unbewusst gemacht werden und nur schlecht gesteuert werden können. Hannah Herbst hat sich das zum Beruf gemacht und steht vor allem der Polizei als Beraterin zur Seite.

Wie eigentlich jedes Buch von ihm, ist auch „Mimik“ recht komplex aufgebaut. Nicht im Sinne von hochtrabender Literatur, aber bezüglich der ganzen Verstrickungen. Wir haben hier keinen linearen Verlauf, sondern haben verschiedene Stränge, die zusammenführen. Mal hüpfen wir etwas in der Zeit, mal zwischen den Figuren und manchmal springen wir an bereits erlebte Situationen, nur um diese nochmals aus einer anderen Perspektive zu sehen. Nicht alles ist, wie es scheint und Fitzek versucht uns ganz schön an der Nase rumzuführen. Allerdings muss ich sagen, dass es dieses Mal nur bedingt geklappt hat, denn eigentlich war ich schnell auf der richtigen Spur, obwohl auch ich mich einige Male von meiner Theorie habe abbringen lassen. Wenn man aber schon einige Bücher des Autoren gelesen hat, dann ahnt man vielleicht schon ein bisschen wohin die Reise gehen könnte.

Leider fand ich die letzten beiden Bücher des Autoren nicht so toll, so dass ich etwas zurückhaltend mit meiner Erwartung war. Was mich allerdings nicht gehindert hat, dass Buch natürlich vorzubestellen und pünktlich am Erscheinungstag schon zu verschlingen. Ja, was soll ich sagen – die erneute Chance hat sich gelohnt, denn „Mimik“ hat mich wirklich begeistern können. Das Buch war spannend und mitreißend und einfach ein Pageturner. Ein kleiner Minuspunkt kam für mich wie immer am Ende dazu – aber was wäre ein Fitzek, wenn er es nicht wie gewohnt zum Ende hin etwas zu doll übertreiben muss?

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