[Rezension] Sebastian Fitzek – Die Einladung

“In Vorfreude auf ein verlängertes Wochenende in den Alpen folgt Marla Lindberg der Einladung zu einem Klassentreffen. Doch schon kurz nach der Ankunft wird ihr klar: Es gibt nur eins, was tödlicher ist, als das abgeschiedene Berghotel nachts im eisigen Schneetreiben wieder zu verlassen. Es nicht zu tun …

Die Einladung: Wehe dem, der sie erhält…

Marla Lindbergs Erinnerungen sind glasklar: An die seltsame Nachricht, die sie in eine stillgelegte Geburtsklinik lockte. An die Gestalt, die versuchte, sie zu töten. Das seltsam pfeifende Husten des Psychopathen beim Kampf auf Leben und Tod.

Nach Jahren der Psychotherapie hat die hochintelligente junge Frau gelernt: Das alles sind falsche Erinnerungen. Marla leidet unter Gesichtsblindheit. Ihr Gehirn spielt ihr in Extremsituationen Streiche, wenn es vergeblich versucht, Menschen an ihrem Gesicht zu erkennen.

Als Marla die Einladung zum Klassentreffen in den Alpen bekommt, hofft sie darauf, mit ihren ehemaligen Mitschülern in schönen und echten Erinnerungen schwelgen zu können. Bei ihrer Ankunft in dem verschneiten Berghotel sind alle Zimmer bereits bezogen. Benutztes Geschirr steht auf dem Esstisch, der Kamin flackert, doch es ist niemand da. Marla beginnt die anderen zu suchen. Und dann hört sie es wieder. Wie jemand pfeifend hustet, draußen, in der eisigen Dunkelheit …”

Autor: Sebastian Fitzek
Titel: Die Einladung
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 384
Erscheinungsdatum: 25. September 2023
Verlag: Droemer HC
Preis: 24,00€ (Gebunden); 14,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Das lange Warten hatte mal wieder ein Ende und der jährliche Fitzek ist wie immer im Herbst erschienen. Auch wenn mich manche Geschichte von ihm schon enttäuscht haben, so werde ich wohl doch immer wieder zu seinen Büchern greifen. Zu groß ist einfach die Angst nun doch mal wieder eines seiner guten Bücher zu verpassen. Die allgemeine Stimmung zu den Büchern hilft mir selten weiter, da sich irgendwie zu jedem Buch immer zwei Lager bilden und man nie so richtig weiß, wohin man dieses Mal gehört. Da hilft nur selber ausprobieren und so saß ich wieder mal brav pünktlich am Erscheinungstag vor seinem neuen Werk.

Wer gleich zu Beginn erwartet, dass der Klappentext zum Einstieg passt, der muss sich noch etwas gedulden, denn zum eigentlich beschriebenen Klassentreffen in den Bergen dauert es ein paar Seiten. Bis dahin nimmt sich Fitzek Zeit uns die Hauptfigur Marla Lindberg näher zu bringen. Natürlich ist Marla nicht einfach eine fröhliche, junge Frau, sondern hat ganz in Fitzek-Manier schon einen ordentlich Rucksack an Grausamkeiten zu tragen. Wir erfahren wie ihre Kindheit war, wie ihre Schulzeit ablief und vor allem was ihr vor einigen Jahren in einer stillgelegten Klinik passiert ist. Einzeln genommen an Absurdität schon kaum zu übertreffen, doch dass das alles einer einzigen Person widerfahren sein soll – eher etwas unglaubwürdig. Aber gut, überspitzte Schicksale sind scheinbar Fitzeks Spezialgebiet.

Ehrlicherweise hab ich inzwischen zu viele Geschichten gelesen, bei denen man sich nicht auf die Wahrnehmung der Hauptcharaktere verlassen konnte. Ein geübter Thrillerleser geht also sicherlich schon etwas skeptischer an die Story heran, als jemand der noch nicht so viele Bücher in dem Genre gelesen hat. Gerade weil man von Fitzek ja weiß, dass er gerne Twist um Twist einbaut, lese ich schon immer etwas stirnrunzelnd und ziehe eigentlich alles in Frage. Wenn die Lösung des ganzen bei 60% des Buches schon zu klar erscheint, dann weiß man, dass da auf jeden Fall noch einige Plottwists kommen. Auch bei “Die Einladung” hat Fitzek sein liebstes Stilmittel eingesetzt und irgendwie war die Auflösung dann wieder nach dem gängigen Fitzek Schema.

Das Ende des Ganzen hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, einfach weil mir noch zu viele Fragen im Kopf herumschwirrten. Es war wie immer alles eher unrealistisch und im wahren Leben hätte so vieles wie im Buch einfach nicht funktionert. Funktioniert hat jedoch wieder mal Fitzeks Schreibstil, der mich förmlich an das Buch gefesselt hat. Es war definitv spannend und temporeich, und vielleicht sollte man einfach nicht zu viel hinterfragen und sich einfach unterhalten lassen – denn das hat das Buch auf jeden Fall.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert