[Rezension] Sabine Kornbichler – Der letzte Gast

Autor: Sabine Kornbichler
Titel: Der letzte Gast*
Genre: Kriminalroman
Seitenzahl: 384
Erscheinungsdatum: 02. Mai 2018
Verlag: Piper
Preis: 15,00€ (Broschiert); 12,99€ (E-Book)
*Rezensionsexemplar

Inhalt: 

„München. Ein Tag wie jeder andere. Die Dogwalkerin Mia bringt Coco, den Pudel ihrer schwer kranken Kundin Berna, zurück. Die alte Dame erwartet sie bereits an der Tür, sie wirkt benommen und fahrig, behauptet, ihr Neffe sei zu Besuch, und schickt Mia mit der Bitte fort, in zwei Stunden noch einmal wiederzukommen. Später reagiert sie jedoch nicht auf ihr Klingeln. Alarmiert dringt Mia in das Haus ein und findet dort Spuren einer heftigen Auseinandersetzung. Sie entdeckt Berna, die erdrosselt in ihrem Bett liegt. Von diesem Moment an ist sie für die Polizei eine wichtige Zeugin – und für den Täter eine ernst zu nehmende Gefahr.”
(Piper)

Meine Meinung:

Mia ist ein großer Tierfan und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht – sie ist Dogwalkerin! Als sie wie gewohnt den Pudel bei einer älteren Dame, Berna, abholen möchte, benimmt sich diese seltsam und möchte Mia so schnell wie möglich los werden. Als Mia kurze Zeit später den Hund zurückbringen möchte, entdeckt sie Berna tot im Bett liegend. Die herbeigerufenen Ärzte stellen schnell fest, dass es sich um Mord handeln muss und so nimmt die Polizei bald ihre Arbeit auf. Mia versteht die Welt nicht mehr und plötzlich sieht sie sich verwickelt in einen Fall, der weitaus verstrickter ist, als sie zunächst vermutet hat…

“Der letzte Gast” ist bereits mein zweites Buch von Sabine Kornbichler, denn schon “Wie aus dem Nichts” hat mich Anfang 2017 von ihren Qualitäten als Schriftstellerin überzeugen können. Mit ” Der letzte gast” hat sie uns nun einen recht klassischen Kriminalroman geliefert. Abweichend ist jedoch, dass wir nicht einem Ermittler durch die Handlung folgen, sondern Mia, die aufgrund ihrer eigenen Verwicklung anfängt zu ermitteln. Theoretisch blieb Mia auch nichts anderes übrig, denn bereits zu Beginn steckte sie knietief im Fall. Auch ihre persönliche Bindung zum Mordopfer war eine treibende und glaubwürdige Kraft.

Da wir den gesamten Handlungsverlauf nur aus Mias Sicht kennen, ist man nicht immer ganz up-to-date was den Ermittlungserfolg der Polizei angeht. Durch Gespräche bekommt man jedoch auch hier einen guten Einblick. Einer Dogsitterin, die in einer WG lebt und in der Vergangenheit mal mit dem vermutlichen Mörder liiert war – das war jedenfalls mal eine Kombination, die ich so noch nie hatte.

Generell ist der Kriminalfall kein äußerst temporeicher. Im Gegenteil – wir ermitteln gemächlich vor uns her, gespickt von einigen kleinen Höhepunkten, de jedoch schnell ihre Wirkung verlieren. Wer es gerne ruhiger mag, der wird den Schreibstil von Sabine Kornbichler sicherlich mögen, denn trotz der Ruhe kam ich sehr gut durch die Story. Leider konnte ich mir bereits sehr schnell meine Theorie zurecht legen, die dann tatsächlich auch stimmte am Ende. Es hätte einfach gar nicht anders sein können und irgendwie fand ich die Art und Weise recht plump. Man kann Hinweise auf den Täter auch charmanter streuen, hier jedoch wurde es mir förmlich auf dem Silbertablett serviert.

Schade, denn dieser Aspekt zusammen mit dem sehr ruhigen Tempo macht das Buch für mich zu einem durchschnittlichen Krimi. Ich habe absolut nichts gegen eine ruhige Erzählweise, aber dann bitte etwas geheimnisvoller und weniger leicht durchschaubar.

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