[Rezension] Ruth Ware – Hinter diesen Türen
Es schien der ideale Job zu sein: Rowan Caine ist überglücklich, als sie die Stelle als Kindermädchen in einem einsam gelegenen Haus in Schottland bekommt – bei einer perfekten Familie mit vier Töchtern. Doch in kürzester Zeit wird der vermeintliche Traumjob zum absoluten Albtraum. In dem Haus, das eine denkmalgeschützte Fassade hat und – im krassen Gegensatz dazu – innen mit einer High-Tech-Ausstattung aufwartet, geschehen beängstigende, unerklärliche Dinge. Rowan fühlt sich ständig beobachtet, nicht nur von den Überwachungskameras, die in jedem Zimmer hängen. Auch das Verhalten der Kinder wird immer seltsamer. Bis es einen schrecklichen Todesfall gibt – und Rowan unter Mordverdacht gerät.“
Autorin: Ruth Ware
Titel: Hinter diesen Türen
Übersetzung: Stefanie Ochel
Genre: Thriller
Seitenzahl: 368
Erscheinungsdatum: 17. Dezember 2020
Verlag: dtv
Preis: 15,90€ (Broschur); 10,95€ (Taschenbuch); 4,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Rowan hat die Zusage für den absoluten Traumjob bekommen! In einem einsamen Haus in Schottland soll sie als Nanny für eine Familie mit vier Kindern arbeiten. Das Haus ist eine bizarre Mischung aus alt und modern und mit einer Hightech-Software ausgestattet. Statt Lichtschalter gibt es Touchpanels, und Rollos werden mit der Stimme gesteuert. Rowan tut sich etwas schwer damit und auch mit den Kindern wird sie nicht richtig warm. Nachts macht Rowan kein Auge zu, weil seltsame Geräusche sie wach halten – ist also doch etwas dran an den Spukgeschichten, die schon alle vorherigen Kindermädchen in die Flucht geschlagen haben?
Rowan war ein Charakter, der mich sehr zwiegespalten hat. Einerseits hab ich sie manchmal durchaus verstanden, andererseits hat sie sich in manchen Situation so daneben benommen… Ich wusste bis zum Schluss nicht so recht, ob ich sie mögen soll. Auch sonst gab es im Buch eigentlich niemanden, der irgendwie sympathisch war, was aber zur grundsätzlichen Stimmung des Buches passte. Es fühlte sich einfach nicht richtig an, und wenn ich die Nanny gewesen wäre – nein, danke.
Die Geschichte selbst konnte mich aber gleich zu Beginn in seinen Bann ziehen, denn die Form der Erzählung macht es einfach super spannend, dem Plot zu folgen. Wir begleiten Rowan nicht einfach durch die Geschichte, sondern erfahren direkt zu Beginn, dass sie im Gefängnis sitzt. Dort schreibt sie einen Brief an einen Anwalt und schildert darin die Ereignisse, die zu ihrer Inhaftierung geführt haben. Man merkt förmlich wie man sich immer mehr dem bedrohlichen Ende nähert und kann jedoch nur tatenlos zugucken.
Ich habe ja nun schon mehrere von Ruth Wares Büchern gelesen und bin immer wieder beeindruckt, dass die Autorin jedes Mal aufs Neue so tolle Ideen aus dem Hut zaubert. Ja, die Idee, dass eine Nanny in ein Haus kommt, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht, ist nicht neu, aber die Umsetzung und auch die modernen Komponenten machen die Geschichte durchaus innovativ.
Ich bin jedenfalls auch wieder von diesem Buch begeistert und kann es kaum erwarten zum nächsten Werk von Ruth Ware zu greifen, um zu schauen, ob sie mich weiterhin so überzeugen kann.