[Rezension] Rebecca Russ – Die erste Frau
„Wenn Liebe zur tödlichen Täuschung wird.
Nach einer stürmischen Affäre zieht Hannah zu Thomas an den Bodensee und kann ihr Glück kaum fassen. Doch im Haus erinnert alles an Thomas’ Ex-Frau Katharina, die vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist und ihren Sohn zurückgelassen hat. Der Junge spricht seit dem Verschwinden seiner Mutter kein Wort mehr. Als Thomas immer öfter verreist, fühlt Hannah sich in dem großen Haus zunehmend einsam. Sie will endlich herausfinden, was vor zwei Jahren wirklich geschah. Dann erreicht sie ein rätselhafter Brief – und Hannah ahnt, dass er von Katharina stammen könnte.
Ein hochspannender Thriller über eine junge Frau, die sich fragen muss, wem sie noch trauen kann“
Autorin: Rebecca Russ
Titel: Die erste Frau
Genre: Thriller
Seitenzahl: 319
Erscheinungsdatum: 16. August 2021
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Preis: 9,99€ (Taschenbuch); 9,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Hannah führt ein relativ belangloses Leben. Früher hatte Hannah große Träume, sie wollte Malerin werden. Gelandet ist sie letztendlich in einer Galerie – nicht ganz das, was sie wollte, doch sie scheint relativ zufrieden. Dann lernt sie Thomas kennen und aus der stürmischen Romanze werden schnell Zukunftspläne. Hals über Kopf zieht sie zu Thomas an den Bodensee, wo er mit seinem kleinen Sohn wohnt. Doch nach und nach beginnt ihre rosarote Welt zu bröckeln. Im Haus erinnert alles an die Exfrau von Thomas, die, wie sich herausstellt, nicht einfach die Familie verlassen hat, sondern auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Hannah findet immer mehr Hinweise darauf, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht…
“Die erste Frau“ hat mit seinem Klappentext sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Thriller im häuslichen Umfeld finde ich immer sehr spannend und hier hat die Autorin einiges an Reibungspunkten geliefert. Hals über Kopf zu einem Mann ziehen, der ein kleines und vermutlich traumatisierten Kind hat, das man kaum kennt? Na, was für eine wunderbare Idee! Auch die Haushälterin hat alles dafür getan, dass sich Hannah möglichst unwohl im neuen Zuhause fühlt. Dass der vermeintlich gute Fang Thomas auch noch die meiste Zeit auf Arbeit verbringt, ist dann nur noch das Sahnehäubchen.
Alles in allem war Hannah ein Paradebeispiel an doofen Entscheidungen, die ich selbst so niemals getroffen hätte. Umso unterhaltender finde ich das dann in einer nett verpackten Story, die definitiv psychologische Elemente mitbrachte. Es war lange nicht klar, ob man Hannah als Erzählerin vertrauen konnte, oder ob sie sich die Dinge doch nur einbildet.
Die Auflösung des Ganzen war tatsächlich nicht das, was ich erwartet hatte. Man hätte die Geschichte wohl auch viel stereotypischer enden lassen können, doch die Autorin hat hier einfach mal einen etwas anderen Weg eingeschlagen.
Von der Story her könnte es sich hier übrigens auch um einen neuen Netflix Film handeln. Auch im Laufe der Geschichte hatte ich immer wieder den Gedanken, dass das alles auch ein prima Handlungsstrang in Desperate Housewives hätte sein können.
Alles in allem hat mir der Thriller wirklich gut gefallen. Es wurden einige bekannte Muster mit neuen, frischen Sachen gepaart, so dass ein toller Thriller mit ungewöhnlichem Ende daraus geworden ist.