[Rezension] Naomi Joy – Flieh, so weit du kannst

“Er kontrolliert jeden deiner Schritte. Kannst du ihm entfliehen?

Nachdem die junge Londonerin Ava sich von ihrem Freund getrennt hat, nimmt sie mit einem mulmigen Gefühl das Angebot ihres Chefs David an, in der Wohnung von dessen verstorbener Tochter zu wohnen. Und in der Tat findet Ava in der neuen Wohnung kein Glück. Sie bekommt beängstigende Textnachrichten und Drohbriefe, irgendjemand stalkt sie offensichtlich. Nur wer? Ihr Ex-Freund? Langsam steigt ihre Angst ins Unermessliche, und ehe sie sichs versieht, muss sie um ihr Leben kämpfen …”

Autorin: Naomi Joy
Übersetzung: Angela Koonen
Titel: Flieh, so weit du kannst
Genre: Thriller
Seitenzahl: 382
Erscheinungsdatum: 29. Januar 2021
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 11,00€ (Taschenbuch); 4,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Bevor ich zu meiner Meinung bezüglich des Buches an sich komme, möchte ich mal ausnahmsweise ein paar Worte über das Cover verlieren bzw. die Aufmachung. Es hat bei mir tatsächlich ein paar Augenblicke gebraucht, bis ich realisiert habe, dass ich hier keinen Roman von Joy Fielding in der Hand halte. Fieldings Bücher, erschienen im Goldmann Verlag, sind auch größtenteils Schwarz/Weiß gehalten und es gibt sogar einen seeehr ähnlichen Titel von ihr (“Flieh, wenn du kannst”). Dass in beiden Autorennamen “Joy” enthalten ist – dafür kann natürlich keine der beiden Damen etwas, und doch sticht es eben ins Auge. Da wollte mir mein Gehirn anfangs doch tatsächlich weißmachen, dass ich hier eine Neuauflage des bereits bekannten Titels von Joy Fielding in der Hand halte. Das passiert ja tatsächlich öfter, dass bereits bekannte Bücher, nochmal neu aufgelegt werden und ich wollte das Buch schon abhaken… Gott sei Dank, ist es mir dann aber doch noch aufgefallen, denn ansonsten hätte ich hier wirklich etwas verpasst!

In “Flieh, so weit du kannst” begleiten wir abwechselnd Ava und Jade. Der Klappentext ist dahingehend etwas .. unzutreffend geschrieben wie ich finde, da tatsächliche beide Frauen einen gleichen Anteil im Buch ausmachen. Ava und Jade könnten nicht unterschiedlicher sein. Es wird schnell klar, dass die Autorin offensichtlich versucht, Ava als sehr positiv zu beschreiben, während Jade gar nicht gut wegkommt und allerlei negative Chraktereigenschaften verpasst bekommen hat. Jedoch konkurrieren die beiden Frauen um die selbe leitende Stelle in einer PR-Agentur. Ava hat privat einiges an Problemen, aber auch Jade muss sich offensichtlich sehr durchs Leben boxen. Richtig sympathisch sind mir beide nicht gewesen, da beide absolut naiv durchs Leben straucheln und so gar nichts ernsthaft hinterfragen. Beide werden jedoch wirklich so gut und unterhaltsam beschrieben, dass ich direkt Bilder vor meinen Augen hatte.

Doch wie auch im echten Leben, sollte man nicht so schnell alles in eine Schublade stecken, denn das Buch dreht sich tatsächlich in eine Richtung, die ich so gar nicht vermutet hatte. Der Storyaufbau war sehr spannend, ich wurde vor allem durch Jades Art wunderbar unterhalten, doch mit zunehmender Seitenzahl wurde das Buch deutlich düsterer.

Alles in Allem war “Flieh, so weit du kannst” eine wirklich gute Story, die zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Wer Überraschungen mag, und eine stetig anschwellende Spannung, der kann mit diesem Buch wahrlich nichts falsch machen.

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