[Rezension] Karen Sander – Der Strand – Vermisst
“Die gehörlose 19-jährige Lilli Sternberg verschwindet spurlos auf dem Weg zum Strand. Die Polizei unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt durchkämmt sofort die gesamte Umgebung: den Strand, den Ort Sellnitz, in dem Lilli bei ihren Großeltern lebt, das Hinterland. Ohne Ergebnis. Die einzige Spur ist Lillis letzte Handy-Nachricht an eine Freundin: das Foto einer in den Sand gemalten, scheinbar wahllosen Zeichenfolge. Engelhardt bekommt Hilfe von der Kryptologin Mascha Krieger vom LKA. Doch die Ermittler tappen im Dunkeln: Wurde Lilli entführt, und bei dem Foto handelt es sich um eine Botschaft des Täters? Hat Lilli selbst eine Art codierten Abschiedsbrief verschickt? Hat die Schrift im Sand überhaupt etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?”
Autorin: Karen Sander
Titel: Der Strand – Vermisst
Reihe: Engelhardt & Krieger #1
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2022
Verlag: Rowohlt
Preis: 13,00€ (Taschenbuch); 4,99€ (E-Book)
Reihenfolge:
- Vermisst
- Verraten (erscheint am 14. März 2023)
- Vergessen (erscheint am 13. Juni 2023)
Meine Meinung:
“Vermisst” ist der Auftakt einer neuen Thriller Trilogie rund um den Ermittler Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger. Am Strand eines verschlafenen Dörfchens auf dem Darß verschwindet die 19-jährige gehörlose Lilli. Außer einer letzten Nachricht mit einem Foto, auf dem mysteriöse Zahlenfolgen zu sehen sind, gibt es keinerlei Hinweise zu Lillis Verschwinden. Ermittler Tom bekommt daher die Kryptologin Mascha an seine Seite gestellt. Doch die Polizei tappt zunächst weiter im Dunkeln. Auch ist nicht klar, wer die verschlüsselte Nachricht geschickt hat – Lilli selbst oder gar ihr Möder? Oder lebt Lilli vielleicht noch?
Das Buch spielt in einem fiktiven Ort an der Ostsee. Das kleine Örtchen Sellnitz wurde sehr charmant und bildhaft beschrieben, so dass man sich das Dorf sehr gut vorstellen konnte. Unsere beiden Ermittler waren wieder mal das Paradebeispiel eines Beamten, der seinen Job voll toll macht, aber im Privaten ein herbes Päckchen zu tragen hat. Da haben wir Tom, der noch gar nicht so lange Witwer ist, weil seine Frau im Polizeidienst erschossen wurde und wir haben Mascha, die aus zunächst nebulösen Gründen strafversetzt wurde. Naja, irgendeine Hintergrundstory muss man den Figueren ja geben und zumindest war es überwiegend mal etwas neues. Es machte jedenfalls Spaß beiden Ermittlern zu folgen und bei ihrer Arbeit zu begleiten.
Die meiste Zeit lesen wir aus der Perspektive der beiden Ermittler, hin und wieder aus der Sicht von Lillis bester Freundin. Kurz durcheinander kam ich, als sich plötzlich ein weiterer Handlungsstrand reinmogelte. Der Kontext war zunächst gar nicht klar und ich dachte kurzzeitig ich bin im falschen Buch. Ich hoffe, dass sich das im nächsten Teil dann aufklärt.
Dass das Buch der erste Teil einer Reihe ist, war bereits zu Anfang klar. Nicht klar war mir, dass der Fall nicht mit dem 1. Teil beendet wird, sondern sich scheinbar auf die drei Teile zieht. Ich dachte tatsächlich, dass es sich um eine typische Ermittlerreihe handelt, bei der in jedem Band ein neuer Fall behandelt wird. Als ich mich dann den letzten Seiten des Buches näherte und der Fall noch nicht aufgeklärt war, schwante mir, dass man auf die Lösung wohl noch warten muss.
Immerhin sind die Abstände zwischen den Büchern relativ kurz getaktet, denn im März erscheint schon die Fortsetzung. Mit dem Wissen, dass wir im ersten Teil noch keine Lösung erhalten, hätte ich wohl noch gewartet bis alle drei Teile erschienen sind, um es dann in einem Rutsch zu lesen.