[Rezension] John Marrs – Der Feind in ihrem Haus

“Um ihre demente Mutter Gwen zu betreuen, zieht die alleinstehende Connie nach Buckinghamshire. Sie kümmert sich gern um sie, auch wenn sie selbst zurückstecken muss.

Bis eines Tages ein weißer Van vor der Tür steht. Eine soziale Einrichtung hat den Handwerker Paul zur Unterstützung geschickt. Aber Connie ist alarmiert. Irgendetwas gefällt ihr nicht an Paul. Er ist zu freundlich, zu charmant und mischt sich zu sehr in das Leben ihrer Mutter ein. Zunehmend hilflos beobachtet sie, wie Gwen ihn für ihren verstorbenen Mann hält, wie sie Paul den Schlüssel zum Haus überlässt und er letztlich sogar einzieht. Wie perfide sein Plan ist, erkennt Connie viel zu spät …”

Autor: John Marrs
Titel: Der Feind in ihrem Haus
Übersetzung: Tanja Lampa
Genre: Thriller
Seitenzahl: 413
Erscheinungsdatum: 26. März 2024
Verlag: Edition M
Preis: 11,99€ (Taschenbuch); 4,49€ (E-Book)

Meine Meinung:

Connie lässt ihr Leben hinter sich, um zu ihrer frisch verwitweten Mutter Gwen zu ziehen, da diese immer mehr gegen die Demenz kämpfen muss. Da das Grundstück recht groß ist und Connie schon mit dem Haushalt und ihrer Mutter ausgelastet ist, schickt eine gemeinnützige Agentur den charismatischen Paul für ein paar handwerkliche Hilfestellungen vorbei. Paul wickelt Gwen sehr schnell mit seinem Charme ein, doch Connie ist skeptisch. Mit der Zeit schleicht sich Paul in immer mehr Aspekte von Gwens Leben ein und Connie muss hilflos zusehen, wie Gwen ihn letztlich sogar in das Haus einziehen lässt. Connie ist klar, dass Paul nicht Gutes im Sinn haben kann, doch die wahren Ausmaße erkennt sie erst sehr spät…

Die meiste Zeit lesen wir aus der Perspektive von Connie, ab und zu mischt sich die Sicht eines Nachbarn mit ein. Die Spannung baut sich zunächst langsam auf, damit haben wir als Leser aber genügend Zeit uns in die Geschichte einzufinden und ein Gefühl für die Figuren zu bekommen. Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, so dass man schnell in die Geschichte kommt. Dass ich richtig in der Story drin bin, erkenne ich immer daran, wenn ein Autor es schafft, dass mich Charaktere richtig aufregen – und Paul hat mich aufgeregt! Wie er sich in das Leben Fremder einmischte und niemand von Außen seine Beweggründe in Frage stellte. Einfach verrückt und doch gar nicht unrealistisch.

John Marrs ist für mich ein wahrer Garant für spannende und mitreißende Thriller. Wieder einmal hat er es geschafft die ideale Mischung aus interessanten Figuren, einer packenden Story und fesselnden Plottwists zu schaffen. Für den Leser gibt es hier einige Fallstricke, die der Autor sehr glaubwürdig eingearbeitet hat. Wenn man dann nach einer Weile glaubt, alles aufgelöst zu haben, stellt man mit Erstaunen fest, dass man eben doch nicht alles für bare Münze nehmen sollte.

Insgesamt wieder mal ein absolut fesselnder Thriller, der quasi ganz ohne Blut auskommt. Keine wirres Wechseln zwischen Zeitebenen, sondern einfach nur gut gemachte Spannung durch eine durchdachte Story mit durchtriebenen Charakteren.

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