[Rezension] Jen Williams – Die Totenbraut
“In einem malerischen Küstenort verschwindet ein Mädchen. Am helllichten Tag, am Strand. Nicht das erste Mädchen, das hier in den letzten Jahren verschwunden ist. Charlie ist mit ihrer Nichte nach Hithechurch gefahren, um für ein Buch zu recherchieren. Was niemand ahnt: Charlie kennt den Ort nur zu gut, hat sich doch hier in den 1980er Jahren ihr Leben in nur einer Nacht dramatisch verändert. Doch die Vergangenheit scheint nicht zu ruhen, bei ihren Nachforschungen stößt sie auf schier Unfassbares …”
Autorin: Jen Williams
Titel: Die Totenbraut
Übersetzung: Irene Eisenhut
Genre: Thriller
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 06. Dezember 2023
Verlag: Fischer
Preis: 16,00€ (Taschenbuch); 4,99€ (E-Book)
Meine Meinung:
Charlie ist mit ihrer Nichte auf dem Weg zu einem beschaulichen Küstenort, um dort für ihr nächstes Buch zu recherchieren. Charlie versucht um jeden Preis ihre Identität zu verschleiern, denn der Ort ist ihr wohlbekannt – als Mädchen verbrachte sie hier einen dramatischen Sommer, der mit dem Verschwinden eines Mädchens endete und auch ihr eigenes Leben völlig auf den Kopf stellte. Auch jetzt scheinen noch geheimnisvolle Dinge in dem Städtchen zu geschehen, denn zum wiederholten Male wird ein Mädchen vermisst. Charlie macht sich an die Recherche und deckt dunkle Geheimnisse auf…
Die Geschichte beginnt recht langsam. In kurzen Rückblicken erfahren wir, dass Charlie bereits als Mädchen einen Sommerurlaub in dem Küstenstädtchen Hithechurch verbracht hat. Ein Sommer, der ihr ganzes Leben verändert hat, jedoch erfahren wir das wirklich nur in mühsamen, kleinen Einzelteilen. Das hat es am Anfang etwas zäh gemacht, doch mit der Zeit hat die Story eindeutig an Fahrt und vor allem Spannung aufgenommen. Anfangs könnte auch die dritte Perspektive für etwas Verwirrung sorgen, doch letztlich klären sich alle Zusammenhänge zufriedenstellend auf.
Man merkt, dass die Autorin versucht hat, Charlie als besonders vielschichtig darzustellen. Ich bin nicht ganz warm geworden mit ihr und fand sie bis zum Schluss etwas hölzern. Die mit der Zeit länger werdenden Rückblicke zur jungen Charlie haben mir hingegen immer besser gefallen. Die Einflechtung von örtlichen Mythen und Gruselgeschichten fand ich sehr gelungen und war der Story sehr zuträglich.
Insgesamt war “Die Totenbraut” ein Thriller, der zwar einiges an Anlaufzeit brauchte, dann aber durchaus positiv überrascht hat. Die einzelnen Stränge und Perspektiven, die anfangs nicht zusammenhängend erschienen, ergeben am Ende eine runde Geschichte, die sicherlich viele Anhänger findet.