[Rezension] Jane Harper – Der Sturm

„Ein Sturm hat Kierans Lebens vor zwölf Jahren von einem Tag auf den anderen verändert: Ein Mädchen verschwand spurlos in der See, sein Bruder kam durch seine Schuld ums Leben. Als er nun in seinen Heimatort auf die australische Insel Tasmanien zurückkehrt, spürt er die Schuld noch immer. Nun aber hat er mit seiner Freundin Mia ein Kind und glaubt, die Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Kurz nach seiner Rückkehr jedoch wird am Strand eine tote Frau gefunden – und plötzlich brechen alte Wunden wieder auf. Bald wird Kieran klar, dass dieser Mord mit ihm zu tun hat – und mit all dem, was während des Sturms vor zwölf Jahren geschah und niemals wirklich ans Tageslicht kam.“

Autorin: Jane Harper
Titel: Der Sturm
Übersetzung: Matthias Fring
Genre: Thriller
Seitenzahl: 396
Erscheinungsdatum: 20. September 2022
Verlag: Rütten & Loenig
Preis: 22,00€ (Gebunden); 14,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Vor 12 Jahren hat sich Kierans Leben mit einem Schlag geändert. Bei einem der schwersten Stürme, die seine Heimatinsel je erlebt hat, kommen sein Bruder und ein Freund ums Leben, ein Mädchen verschwindet spurlos. Noch heute gibt sich Kieran hierfür die Schuld. Nun ist Kieran erwachsen eine eigene kleine Familie gegründet und besucht seine alte Heimat. Doch ganz hinter sich lassen kann er das Geschehene dann doch nicht – am Strand wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt und Kieran wird klar, dass dies alles mit dem Unglück von vor 12 Jahren zusammenhängt…

Nach „Hitze“ ist „Der Sturm“ nun das zweite Buch, das ich von Jane Harper lese. Anders als bei „Hitze“ handelt es sich bei „Der Sturm“ um einen alleinstehenden Thriller, der zu keiner Reihe gehört. Leider finde ich die Bezeichnung Thriller etwas irreführend, da es sich für meine Begriffe eher um einen Spannungsroman handelt. Ein Thriller braucht zwar keine Blut- und Splatterszenen, aber dann muss man eben mehr mit Spannung zwischen den Charakteren arbeiten oder ein paar dunkle Geheimnisse einbauen. Zwar legt Harper durchaus den Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, doch hier plätschert das Buch eher gediegen vor sich hin.

Was der Autorin jedoch auf jeden Fall gut gelungen ist, ist die detailreiche Beschreibung der Umgebung. Hier wird nicht auf Platte und blumige Umschreibungen gesetzt, sondern eindrucksvoll die raue Küste beschrieben. Das Aktionsfeld bleibt hierbei aber merklich klein, denn wir bewegen uns in einem eher überschaubaren Areal. Klein sind leider auch die Protagonisten geblieben. Obwohl wir vergleichsweise gar nicht so viele Charaktere kennen lernen, bleiben alle doch recht unscheinbar und hinterlassen zumindest bei mir keinen bleibenden Eindruck.

Die Story selbst fängt eigentlich recht spannend an, nach dem Fund der ersten Leiche fällt die sowieso schon überschaubare Spannung rapide ab. Schade, denn die Geschichte hätte mehr Potential gehabt, ist für mich am Ende aber im Mittelfeld gelandet.

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