[Rezension] J.A. Konrath – Webcam. Er sieht dich

[Rezensionsexemplar]

Autor: J.A. Konrath
Titel: Webcam. Er sieht dich
Übersetzung: Kerstin Fricke
Genre: Horror
Seitenzahl: 346
Erscheinungsdatum: 25. September 2018
Verlag: Edition M
Preis: 9,99€ (Taschenbuch); 4,99€ (E-Book), Kindle Unlimited

Inhalt: 

Die Kameras ihrer Computer sind ausgeschaltet. Er sieht sie trotzdem …

Er stalkt junge Models, die sich vor der Webcam für Geld ausziehen. Er belauert jeden ihrer Schritte aus der dunkelsten Ecke des Internets. Dann kommt er leibhaftig. Das Letzte, was seine schönen Opfer sehen, ist ihr eigenes Blut in ihren Augen.

Tom Mankowski vom Morddezernat in Chicago hat es mit einem extrem verstörenden Fall zu tun. Die Verstümmelungen der Leichen mit Messer und Schere sind grässlich. Immer scheint der Täter zu wissen, welcher Spur der Detective gerade nachgeht – als ob er mit im Raum wäre. Ausgerechnet jetzt, wo Toms Freundin aus L.A. zu Besuch ist, der er einen Antrag machen möchte.

Doch selbst das beobachtet der Killer. Und es gefällt ihm gar nicht.”
(Amazon)

Meine Meinung:

J. A. Konrath hat bereits erfolgreich die Jack-Daniels-Reihe herausgebracht sowie unter dem Pseudonym Jack Kilborn Horrorromane veröffentlicht. Ich habe die Bücher von Jack Kilborn vor einiger Zeit gelesen und fand sie wirklich gut für ihr Genre, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Besonders ‚Das Hotel‘ ist mir extrem im Gedächtnis geblieben und hat mir tatsächlich sehr viel Unbehagen beschert.

Da ich von Konrath stets etwas gewöhnungsbedürftige Thriller gelesen habe, habe ich auch erwartet, dass “Webcam” wieder etwas abseits der Norm ist. Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Konrath hat wieder einmal einen Thriller geschaffen, der mich zugleich die Stirn runzeln lässt, mir aber auch Gänsehaut bereitet.

Wir begleiten unseren Ermittler Tom, der eigentlich grad seine freie Zeit mit seiner Freundin verbringen möchte, jedoch nicht die Finger von aktuellen Fall des Morddezernats Chicago lassen kann. Ein Mörder geht um und hat es scheinbar auf “sündige Mädchen” abgesehen, die ihr Geld vor einer Webcam aufbessern möchten. Tom und sein Partner heften sich an die Fersen des Täters, nichtsahnend wie tief die Abgründe in diesem Fall sind…

“Webcam” spielt sehr gekonnt mit dem Thema der Digitalisierung. Sind wir uns überhaupt bewusst, wie viel wir täglich von uns preisgeben? Vermeintliche Sicherheit wird hier ganz schnell ad absurdum geführt, denn unser Täter scheint jederzeit alles sehen zu können. Es entwickelt sich ein beklemmendes Gefühl, und würde ich nicht seit jeher zu den Menschen gehören, die ihre integrierte Webcam am Laptop abkleben, hätte ich es spätestens nach diesem Buch getan. Man möchte sich gar nicht vorstellen auf welche Ideen manche Menschen kommen.

Wie so oft bei Konraths Büchern, sollte man die Story nicht so ernst nehmen. Konraths Bücher sind nicht jedermanns Geschmack. Entweder mag man sie oder man findet sie wirklich schlecht. Viele Szenen sind absurd und fast schon lachhaft, aber ich finde genau diesen Stil des Autors sehr unterhaltsam. Wer aber z.B. auch nichts mit Richard Laymon anfangen kann, der wird hier wohl auch nicht glücklich. Im Gegensatz zu Laymon, gibt es bei Konrath aber etwas weniger Blut und mehr Action. Der Humor ist flach und oftmals triefend schwarz. Es wird so ziemlich jede Gruppe mal auf die Schippe genommen und garantiert achtet hier niemand auf politische Korrektheit. Manche Szenen wirken so blöd, dass man schon wieder lachen muss. Wer jetzt noch nicht abgeschreckt ist, kann quasi nichts verkehrt machen, zumal es seine Bücher auch bei Kindle Unlimited gibt. Insgesamt kam ich wirklich gut durch die gut 300 Seiten. Die Story wird nicht unnötig aufgebläht und ist mal etwas nettes, erfrischendes für Zwischendurch.

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