[Rezension] Felicity Everett – Das Paar aus Haus Nr. 9
Autor: Felicity Everett
Titel: Das Paar aus Haus Nr. 9*
Genre: Roman
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 04. Juni 2018
Verlag: HarperCollins
Preis: 9,99€ (Taschenbuch); 8,99€ (E-Book)
*Rezensionsexemplar
Inhalt:
„Sara und Neil begrüßen ihre neuen Nachbarn Gavin und Louise. Die Paare sind sich sofort sympathisch. Bald schon erscheint Sara ihr eigenes braves Familienleben neben den weltgewandten Nachbarn trist. Je mehr sie in die geheimnisvolle Welt von Gavin und Louise eintaucht, desto stärker wird die Versuchung, ihr eigenes Leben hinzuwerfen. Doch sie ahnt nicht, was das Paar von nebenan verbirgt. Und jede Veränderung hat ihren Preis.”
(HarperCollins)
Meine Meinung:
Sara lebt zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern ein einigermaßen gutes Leben. So wirklich zufrieden ist sie nicht, aber auch nicht wirklich unglücklich, so dass sie ein wenig im Trott vor sich hin lebt. Als nebenan ein neues Paar einzieht, ist Sara sofort von Lou und Gavin fasziniert, da diese all das zu verkörpern scheinen, was Sara sich wünscht. Die Familie von nebenan hält Sara all das vor Augen, von dem sie nicht mal wusste, dass sie es sich wünscht. Schnell freunden sich die beiden Paare an, und Sara löst sich immer mehr von ihren alten Freunden. Macht sie damit vielleicht einen großen Fehler?
In letzter Zeit scheine ich ein Händchen für Bücher zu haben, die laut Klappentext total spannend klingen, sich dann aber als total langweilige Stories entpuppen. Zuvor war ich bereits von “Truly Madly Guilty” von Liane Moriarty so enttäuscht. Und leider ging es mir nun auch mit “Das Paar aus Haus Nr. 9” so. Das Cover wirkte wunderbar düster und der Klappentext klang so ansprechend, dass ich sofort Feuer und Flamme war, das Buch zu lesen und in die Story einzutauchen.
Ich erwartete einen düsteren Roman über zwei Familien, die beide Geheimnisse voreinander haben und vielleicht auch die ein oder andere Leiche im Keller. Bekommen habe ich ein seichtes Familiendrama, aber so ist das wohl mit den Erwartungen. Manchmal klappt’s und manchmal greift man eben voll daneben.
Glücklicherweise empfand ich jedoch den Schreibstil als sehr leicht und zugänglich, so dass ich mich nicht durch die Seten quälen musste. Man muss der Autorin also durchaus zugestehen, dass sie weiß wie man den Leser bei der Stange hält. Es war also durchaus Spannung vorhanden, so dass ich immer darauf wartete, dass nun der große Knall kommt. Er kam nicht. Dadurch war ich am Ende wirklich enttäuscht, da es im Grunde wieder mal viel Tam Tam um Nichts war.
Lobend erwähnen muss ich jedoch die Figurenzeichnung. Ich glaube jeder hat schon mal jemanden im Leben getroffen, der nach außen sehr viel faszinierender wirkte, als er letztlich ist und genau diese Charakterzüge hat die Autorin wirklich gut eingefangen. Auch die Dynamiken, die zwischen den Charakteren geschildert wurden, fand ich sehr authentisch. Trotzdem werde ich wohl bei weiteren Büchern der Autorin gut abwägen, ob ich nochmal dazu greifen werde.