[Rezension] E.G. Scott – The Call

“Stumm starrt die Tote sie an. Charlotte kennt die Frau, die in der Gerichtsmedizin liegt, nicht. Jetzt sitzt sie bei der Polizei, weil die unbekannte Tote ihre Kontaktdaten bei sich trug und wünscht sich, sie wäre nie ans Telefon gegangen. Die Frau wurde ermordet, und Charlotte ist die Hauptverdächtige. Sie setzt alles daran, ihre Unschuld zu beweisen. Doch die Tote hat eine Verbindung zu ihrer eigenen dunkeln Vergangenheit. Je tiefer Charlotte gräbt, desto mehr gerät sie in den Sog der Ereignisse und plötzlich ist ihr Leben in Gefahr …”

Autor: E.G. Scott
Titel: The Call
Übersetzung:  Sybille Uplegger
Genre: Thriller
Seitenzahl: 512
Erscheinungsdatum: 02. August 2021
Verlag: Ullstein
Preis: 10,99€ (Taschenbuch); 9,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Charlotte bekommt einen Anruf von der Polizei, da sie als Notfallkontakt einer unbekannten Toten aufgeführt ist. Sie soll nun Licht ins Dunkel bringen und die junge Frau identifizieren. Doch wer soll die Tote sein? Charlotte fällt einfach niemand ein und als sie dann in der Pathologie vor der Toten steht, kennt sie die Frau tatsächlich nicht. Warum aber hatte die Tote ihre Telefonnummer bei sich? Das wirft natürlich kein gutes Licht auf Charlotte und im Handumdrehen ist sie die Hauptverdächtige…

“The Call” ist das Erstlingswerk von einem Autorenduo. Den Titel finde ich etwas unglücklich gewählt, weil er einfach nichtssagend und sehr austauschbar ist. Ich muss zugeben, dass ich relativ große Schwierigkeiten hatte, in das Buch reinzukommen. Man bekommt viele Bruchstücke geliefert, die lange keinen Sinn machen. Es dauert eine Weile bis man die einzelnen Passagen in einen Zusammenhang bringen kann und bis dahin hatte ich zunehmend mehr Fragezeichen vor Augen. Tatsächlich hatte ich sogar überlegt, das Buch abzubrechen. Nicht dass es irgendwelche groben Schnitzer gegeben hätte, aber ich bin einfach nicht in den Lesefluss gekommen. Die Sogwirkung, die eine Story im Idealfall haben sollte, hat gefehlt.

Nun breche ich Bücher aber wirklich ungerne ab, also bin ich doch am Ball geblieben. Ab der Hälfte etwa wurde es tatsächlich besser. Während wir uns am Anfang hauptsächlich mit dem Beziehungsgeflecht von Charlotte beschäftigt haben, bei ihren Akupunktur-Sessions dabei waren und und irgendwelche Chats gelesen haben, geht es danach endlich mehr um die Tote und die Auflösung des Falles. Wir springen übrigens auch oft zwischen den Perspektiven umher, was fast ein bisschen erleichternd war, da die Hauptfigur Charlotte etwas nervig war. So viel zwischenmenschliche Naivität habe ich bei einer erwachsenen Frau, die ansonsten ja intelligent war, selten gesehen.

Schlussendlich war die Story selbst wohl auch einfach nicht mein Fall. Alles ein wenig zusammengeschustert und ohne die nötige Spannung. Von der Aufmachung des Covers und des Klappentextes, war ich ganz angetan, aber die Story hat mich einfach nicht in seinen Bann ziehen können.

 

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