[Rezension] Malin Stehn – Happy New Year

“Silvester. Du dachtest, alles wird wie immer. Alte Freunde, viel Sekt, ein bisschen Hoffnung. Doch dann folgt der absolute Albtraum: Eine der Töchter verschwindet. Die Panik steigt. Die Beziehungen eskalieren. Wer lügt hier und warum?

Dichter Nebel liegt über der Stadt: Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende des Orts stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr an. Sie haben nicht mehr viel gemeinsam, aber die Silvesterfeier der Familien hat Tradition. Als die Eltern nach einem Abend mit zu viel Alkohol und zu wenig Ehrlichkeit aufwachen, ist der Albtraum Realität. Pure Panik folgt. Dunkle Geheimnisse kommen an die Oberfläche. Wie gut kennen wir unsere Freunde und unsere Liebsten? Und was ist wirklich in dieser Silvesternacht passiert? Dieser hoch-identifikatorische Pageturner macht süchtig und packt die Leser:innen mit Enthüllungen bis zur letzten Seite.”

Autorin: Malin Stehn
Titel: Happy New Year
Übersetzung: Maria Poets
Genre: Roman
Seitenzahl: 464
Erscheinungsdatum: 16. November 2022
Verlag: FISCHER Scherz
Preis: 16,00€ (Taschenbuch); 3,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Bei einer Silvesterparty stoßen die Freundinnen Lollo, Nina und Malena samt Partner auf das neue Jahr an. Auch wenn die Freundinnen sich nicht mehr so nah stehen wie zu Studienzeiten, ist es trotzdem Tradition geblieben, den Silvesterabend zusammen zu verbringen. Gleichzeitig feiern zwei ihrer Teenietöchter, Jennifer und Smilla, bei einer kleineren Party den Jahresbeginn. Doch nur eines der Mädchen wacht am nächsten Morgen in ihrem Bett auf – von Jennifer fehlt jede Spur. Wo ist Jennifer und was ist in der Zwischenzeit passiert? Wie gut kannten die Eltern ihre Töchter wirklich? Alle Beteiligten haben dunkle Geheimnisse zu verbergen – doch allen voran Jennifer, die scheinbar besonders viel zu verbergen hatte.

Auf den ersten Blick waren es mir fast zu viele beteiligte Personen, doch man kam schnell in die Story rein und verstand die Zusammenhänge. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, bei denen beide Elternpaare zu Wort kommen. Wer also wie ich gedacht hatte, dass “Happy New Year” durch die jugendlichen Protagonisten ein Jugendroman sein könnte, der kann aufatmen, denn wir lesen quasi nur aus der Perspektive von den Erwachsenen.

Alle Beteiligten waren anstrengend auf ihre eigene Art und Weise, am schlimmsten war eindeutig Fredrik. Relativ gleichmäßig verfolgen wir die Eltern im Wechsel und sehen zu wie eine große Suchaktion gestartet wird. Jeder geht etwas anders mit der Situation um und Gedankenwelt der Einzelnen wird recht gut und glaubwürdig beschrieben. Hin und wieder bekommen wir kleine Rückblicke in die Vergangenheit, was vor allem hilft die Beziehungen untereinander zu verstehen.

Auch wenn Cover und Klappentext eigentlich einen Thriller oder Krimi erwarten lassen, ist das Buch als Roman gelabelt, was ich auch durchaus zutreffend finde. Die Story ist weder ein Krimi, noch bewegen wir uns sonderlich in der Psychothriller Ecke. Wir bekommen den Alltag von Menschen gezeigt, die sich in einer Ausnahmesituation befinden. Menschen, die eigentlich als “gut funktionierende Bürger” gesehen werden, hinter denen sich aber eben doch sehr dunkle Abgründe auftun können.

Die Story war spannend und hat mich durch immer wieder neue Enthüllungen gefesselt. Einzig das Ende fand ich nicht so gut gelungen. Für Leute, die nichts von But lesen wollen, ist “Happy New Year” genau richtig. Man geht allerdings auch nicht gerade positiv gestimmt aus dem Buch heraus, da es eher eine sehr triste und depressive Grundstimmung verbreitet – aber manchmal hat man ja Lust auf sowas.

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