[Rezension] Vera Kurian – P.S. Morgen bist du tot

„Chloe Sevres ist neu an der John Adams University in Washington. Sie ist eine von sieben diagnostizierten Psychopathen, die an einer klinischen Studie der Uni teilnehmen, natürlich komplett anonym. Chloe ist aber noch aus einem anderen Grund hier: Sie will Rache – und den Tod eines Kommilitonen, der ihr übel mitgespielt hat. In 60 Tagen wird sie ihn umbringen. Bevor sie jedoch ihren Plan in die Tat umsetzen kann, funkt ihr jemand dazwischen und tötet erst einen, dann einen zweiten Teilnehmer der Studie. Um nicht als nächstes dran glauben zu müssen, schließt Chloe ein gefährliches Bündnis mit den anderen Psychopathen – immer auf der Hut, nicht von der Jägerin zur Gejagten zu werden …“

Autor: Vera Kurian
Titel: P.S. Morgen bist du tot
Übersetzung: Sabine Schilasky
Genre: Thriller
Seitenzahl: 445
Erscheinungsdatum: 24. Juni 2022
Verlag: Lübbe
Preis: 12,99€ (Taschenbuch); 11,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Chloe ist eine von vielen Erstsemestlern an der Universität von Washington. Es beginnt nicht nur ein neuer Lebensabschnitt für sie – sie hat sich auch aus einem ganz bestimmten Grund für diese Uni entschieden. Chloe wurde ausgewählt bei einer klinischen Studie mitzumachen, denn bereits in ihrer Kindheit wurde bei ihr Psychopathie diagnostiziert. An der Uni finden nun schon lange Forschungen zu dem Thema statt und da die Probanden der Studie die Studiengebühren geschenkt bekommen, hat Chloe den Deal angenommen. Doch Chloe verfolgt auch ganz eigene, private Pläne. Sie möchte sich an einem Mann rächen, der ihr vor einigen Jahren sehr übel mitgespielt hat und nun auch an dieser Uni studiert. Bevor sie ihren Plan umsetzen kann, wird ein anderer Student ermordet. War es Zufall, dass dieser Student auch zur Gruppe der Psychopathen gehörte? Als auch der zweite Student aus der Teilnehmergruppe ermordet wird, kann niemand mehr an einen Zufall glauben…

Das düstere Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit geweckt, vor allem aber auch, weil ich das Setting an einer amerikanischen Universität mit jungen Erstis ganz spannend finde. Außerdem entdecke ich gerne neue Autoren und Vera Kurian war mir bis dato unbekannt.

Das Buch ist gewissermaßen in zwei Hauptstränge geteilt. Wir haben zum einen die Studie mit den Psychopathen und dass diese reihum ermordet werden; und wir haben Chloe, die ihren persönlichen Rachefeldzug plant. Wir lesen nicht nur aus Chloes Sicht, sondern begleiten auch andere Charaktere, die wir im Laufe der Story kennen lernen, wobei Chloe den Hauptteil ausmacht. Ich hatte manchmal kurz Probleme zu erfassen, aus welcher Perspektive wir gerade lesen, da die Kapitelüberschriften keine Info dazu gaben.

Ich fand es sehr spannend, dass man hier als Hauptfigur eine Person hatte, die sonst in anderen Büchern eher der böse Gegenspieler gewesen wäre. Diese Umkehr mag ich gerne und ich freue mich immer, wenn es mal wieder Bücher mit „guten Bösewichten“ gibt.

Der Schreibstil ist sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack. Er war von Anfang an relativ salopp, aber eben auch passend für ein Mädchen, das frisch zum College geht und eben so redet wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Ein bisschen enttäuscht war ich aber von der Darstellung der Psychopathen. Dafür dass vor allem Chloe als so scharfsinnig und planvoll dargestellt wurde, hat sie ziemlich viele blöde und kindische Entscheidungen getroffen.

Das Buch hat wirklich großartig angefangen, mit einer tollen Idee und Spannung. Nach etwa einem Drittel fiel diese Spannung leider deutlich ab. Auch die Auflösung fand ich eher mittelmäßig, weil ich mir einfach so viel bessere Storyendings hätte vorstellen können. Durch die abflachende Spannung und das maue Ende würde ich das Buch also insgesamt im gesunden Mittelfeld platzieren.

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