[Rezension] Vera Buck – Das Baumhaus

“Als Henrik und Nora mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn ins schwedische Västernorrland fahren, erwarten sie einen idyllischen Urlaub. Doch bereits bei ihrer Ankunft spüren sie, dass die verlassene Ferienhütte etwas Bedrohliches umgibt. Der Eindruck bestätigt sich, als im angrenzenden Wald ein jahrzehntealtes Kinderskelett gefunden wird. Dann verschwindet Fynn. Während seine Eltern sich in ihrer eigenen Schuld verstricken, kommt die Ermittlerin Rosa Lundqvist in den Tiefen des Waldes einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Denn sie hat allen anderen etwas voraus: ein außergewöhnliches Gespür für den Tod. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Fynns Verschwinden und dem toten Kind? Und was hat es mit dem längst verfallenen Baumhaus in der alten Esche auf sich? Ein Baumhaus, in dem noch immer jemand zu wohnen scheint …”

Autorin: Vera Buck
Titel: Das Baumhaus
Genre: Thriller
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2024
Verlag: Rowohlt
Preis: 17,00€ (Paperback); 9,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Henrik und Nora erben ein altes Ferienhaus im tiefsten Schweden und machen sich mit ihrem kleinen Sohn Fynn auf in einen abenteuerlichen Urlaub. Henrik kennt das Haus bereits aus seiner Kindheit und kann seine nostalgischen Gefühle kaum mit dem heruntergekommenen Haus in Einklang bringen. Doch alles wird bald nebensächlich, als Fynn mitten am Tag plötzlich verschwindet und kurz zuvor auch noch das Skelett eines Kindes gefunden wird…

Der Einstieg in das Buch war zugegebenermaßen etwas holperig, da wir mit verschiedenen Perspektiven arbeiten. Das hat anfangs noch nicht sehr viel Sinn ergeben, mit der Zeit konnte man aber einen roten Faden herauslesen. Am häufigsten begleiten wir die beiden Eltern Henrik und Nora sowie die spätere Ermittlerin Rosa, die eigentlich gar keine Ermittlerin sein möchte. Das Elternpaar glänzt nicht gerade mit Sympathie und ich kann mich gar nicht entscheiden, wen von beiden ich schlimmer finde.

Die Autorin versucht ein wenig mit dem deutschen Traum von Bullerbü aufzuräumen, denn viele sind als Kinder mit den Geschichten von Astrid Lindgren aufgewachsen und haben einen recht verklärten Blick auf das idyllische Leben in Schweden. Dass die Realität ganz anders aussieht, wird spätestens klar, als die erste Kinderleiche im Wald gefunden wird.

Das Konstrukt der Geschichte war ein ganz schönes Sammelsurium aus verschieden Themen. Die klassische Mordgeschichte, das Verschwinden des Jungen, schwedische Sagen und Mythen, gepaart mit dysfunktionalen Familien und zu guter Letzt wurde noch etwas Stalking mit reingebracht. So manchen Spin brauchte ich persönlich jetzt nicht, aber es war auch alles noch im Rahmen und nicht zu übertrieben.

Insgesamt ein guter Thriller, der den Traum vom Leben im Holzhaus in Schweden in ein realistischeres Bild rückt und nicht nur die heile Welt darstellt. Die Spannung wird allein durch Atmosphäre sowie die beklemmende Hintergrundstory erzeugt. Wer also Spannung ohne Gemetzel mag, ist hier ganz richtig.

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