[Rezension] Chevy Stevens – Endlose Angst


„Was ist schlimmer, als zu erfahren, dass dein Vater ein Serienmörder ist? Dass er von dir erfährt.

Die adoptierte Sara lebt im idyllischen Städtchen Nanaimo auf Vancouver Island am Ozean. Sie hat sich immer gefragt, wer wohl ihre richtigen Eltern sind. Als ihre eigene Hochzeit bevorsteht, macht sie sich auf die Suche. Doch ihre leibliche Mutter verweigert schockiert den Kontakt. Verstört forscht Sara weiter und findet etwas Unfassbares heraus: Ihr leiblicher Vater ist ein berüchtigter Serienmörder. Sara versucht, mit ihren Ängsten fertigzuwerden: Hat sie mehr von ihrem Vater geerbt, als sie sich eingestehen will? Bald wird klar, dass es Schlimmeres gibt, als zu erfahren, dass dein Vater ein Killer ist – nämlich, dass er von dir erfährt …“

Autorin: Chevy Stevens
Titel: Endlose Angst – Never Knowing
Übersetzung: Maria Poets
Genre: Thriller
Seitenzahl: 528
Erscheinungsdatum: 30. August 2023
Verlag: Fischer Scherz
Preis: 12,00€ (Taschenbuch); 7,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Sara wächst in einer Adoptivfamilie in einem idyllischen Städtchen auf Vancouver Island auf. Zwar weiß sie seit jeher, dass sie adoptiert ist – wer ihre leiblichen Eltern sind, hat sie jedoch nie erfahren. Als ihre Hochzeit bevorsteht, möchte sie ihre Wurzeln ergründen und heuert einen Detektiv an, der auch ziemlich schnell ihre leibliche Mutter findet. Diese verweigert jedoch schockiert den Kontakt mit Sara. Als Sara weiter recherchiert, findet sie heraus, dass ihr leiblicher Vater offenbar ein Serienmörder ist, der weiterhin frei rumläuft. Doch Sara hat mit ihrer Suche eine Kette von Ereignissen freigesetzt, die ihr nun zum Verhängnis wird…

Eins vorweg – man könnte meinen, dass man hier eine Neuerscheinung vor sich hat, jedoch handelt es sich bei “Endlose Angst” nur um eine Neuauflage des Buches, welches bereit 2011 mit einem anderen Cover erschienen ist. Ich finde es immer ein bisschen schade, wenn das nicht so offen kommuniziert wird und nur irgendwo kleingeschrieben zu finden ist. Glücklicherweise kannte ich das Buch noch nicht, denn ansonsten hätte ich mich wohl geärgert.

Der Einstieg in das Buch war etwas holprig, denn man liest die Kapitel aus Sicht einer Therapiesitzung. So wird am Anfang die Therapeutin im Text noch angesprochen, das verliert sich im Laufe aber schnell, so dass es sich wieder wie eine normale Erzählung liest. Diese Form der Erzählung war etwas ungewohnt, und brauche ich persönlich auch nicht unbedingt, man gewöhnt sich jedoch schnell daran.

Die Charakterzeichnung von Sara fand ich sehr gelungen. Man kann sich wunderbar in ihre Gefühlswelt reinversetzen und bekommt ein Gespür dafür wie sie aufgewachsen ist und mit welchen Erlebnissen sie sich rumplagen musste. So gut wie Sara gezeichnet war, so wenig Sympathie ist irgendwie für die übrigen Charaktere übrig geblieben. Die Polizeiarbeit fand ich von Anfang an höchst unprofessionell und fragwürdig. Die Familienmitglieder von Sara waren alle auf ihre eigene Art und Weise herzlos und gemein und haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Von der Story her haben wir keinen gleichbleibenden Spannungsbogen. Nachdem anfangs die Geschichte gut Fahrt aufgenommen hatte und man die Hintergründe zu Saras leiblichen Eltern erfahren hatte, fing die Geschichte an vor sich hin zu tröpfeln. Erst im letzten Viertel wurde wieder etwas mehr Gas gegeben, wobei manche Aspekte viel zu schnell abgehandelt wurden. Mir sind leider einige Fragen offen geblieben.

Insgesamt war “Endlose Angst” ein netter Spannungsroman, der sicherlich eher für Fans von gemütlichen Thrillern gedacht ist. Die Landschaftsbeschreibungen sind schon sehr schön zu lesen und auch der Alltag drumherum hatte eher etwas von einem cozy Roman.

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