[Rezension] Brooke Robinson – Die Dolmetscherin

“Revelle Lee spricht 11 Sprachen und dolmetscht am Old Bailey in London – für Zeugen, Opfer, Angeklagte. Als sie bei einem Mord-Prozess mitbekommt, wie sich der Angeklagte erfolgversprechend verteidigt, verstößt sie gegen ihren eigenen Codex und verfälscht seine Aussage, damit der vermeintlich Schuldige verurteilt wird. Bald stellt sich heraus: Revelle hat versehentlich einen Unschuldigen ins Gefängnis gebracht. Und nicht nur das. Zudem ist jemand hinter ihr und ihrem Pflegesohn Elliot her. Sowohl das laufende Adoptionsverfahren als auch Revelle und Elliot geraten immer weiter in Gefahr, denn jemand weiß, was sie getan hat, und will Gerechtigkeit. Während Revelle alles daran setzt, ihren Fehler wiedergutzumachen, holt ihre Vergangenheit sie ein. Was auch immer sie tut, um Elliot und sich zu schützen, die unsichtbare Bedrohung kommt immer näher …”

Autorin: Brooke Robinson
Titel: Die Dolmetscherin
Übersetzung: Alice Jakubeit
Genre: Thriller
Seitenzahl: 368
Erscheinungsdatum: 02. November 2023
Verlag: Knaur
Preis: 16,99€ (Taschenbuch); 12,99€ (E-Book)

Meine Meinung:

Revelle Lee arbeitet als Dolmetscherin und kann unglaubliche 11 Sprachen sprechen. Ihre Arbeit führt sie vorwiegend an Gerichte, wo sie für Angeklagte und Zeugen übersetzt,sie nimmt aber auch verschiedene andere Aufträge an. Vor allem seit sie sich um eine Adoption für den kleinen Elliot bemüht ist jeder Cent wichtig. Normalerweise hält sich Revelle sehr strikt an ihren Berufsethos und hält eine professionelle Distanz zu ihren Klienten. Als sie jedoch mitbekommt, dass ein Zeuge offensichtlich lügt, um einen vermeintlich Schuldigen zu entlasten, ändert sie seine Ausssage leicht ab. Sie ahnt nicht, dass sie damit einen Unschuldigen ins Gefängnis bringt…

Auch wenn das Cover mich nicht direkt angesprochen hat, so klang der Klappentext ausgesprochen interessant. Allein die Frage warum jemand so viele Sprachen sprechen kann, gepaart mit dem juritischen Setting hat mich neugierig gemacht. Warum Revelle so viele Sprachen sprechen kann, löst sich sehr schnell auf, denn als Kind ist sie sehr oft mit ihrer Mutter umgezogen, so dass sie sich immer schnell ihrer Umgebung anpassen musste.

Wir lesen die meiste Zeit aus Revelles Sicht, nur ab und zu bekommen wir eine unbekannte Sichtweise präsentiert, die allerdings eher verwirrend war und mich nicht sonderlich neugierig gemacht hat. Revelle begleiten wir zunächst viel im beruflichen Kontext, bekommen aber auch schnell viel von ihrem Privatleben mit. Vor allem die anstehende Adoption von Elliot ist ein großes Thema. Sowohl Revelle als auch Elliot fand ich nicht greifbar. Während Elliot einfach nur blass blieb, hat mich Revelle eher aufgeregt. Eine dumme Entscheidung nach der nächsten hatte zur Folge, dass Revelle sich immer tiefer in das Schlamassel begab.

Das Buch brauchte sehr lange, um ein wenig Spannung aufzubauen. Ich hatte mir wahrlich mehr versprochen, zumal es eben als Thriller deklariert war. Ein wenig kryptische Täterperspektive zwischendurch reicht eben nicht aus, um aus einem Spannungsroman einen Thriller zu machen. Schade, denn man hätte aus der Grundidee sicherlich mehr machen können. Auch das ewige Angedeute, dass Revelle in der Vergangenheit schon mal einen riesen Fehler gemacht hat, hat die ganze Story nicht spannender gemacht. Insgesamt war mir einfach zu wenig los für einen Thriller und auch das Ende hat das Ruder nicht rumgerissen.

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