[Rezension] Corina Bomann – Die Frauen vom Löwenhof #1 – Agnetas Erbe

Autor: Corina Bomann
Titel: Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe*
Reihe: Die Löwenhof Saga
Genre: Roman
Seitenzahl: 736
Erscheinungsdatum: 11. Mai 2018
Verlag: Ullstein
Preis: 10,00€ (Taschenbuch); 8,99€ (E-Book)
*Rezensionsexemplar

Reihenfolge:

  1. Agnetas Erbe
  2. Mathildas Geheimnis
  3. Solveigs Versprechen (erscheint am 27. Dezember 2018)

Inhalt: 

Ein schwedisches Landgut, eine mächtige Familie, eine Frau zwischen Liebe und Pflicht: Die große Saga von Corina Bomann

Agneta kämpft mit den Tränen. Ein Telegramm hat sie nach Hause gerufen, ihr Vater ist bei einem Brand ums Leben gekommen. Dabei hatte sie sich schweren Herzen von ihrer mächtigen Familie losgesagt und in Stockholm ein freies Leben als Malerin geführt. Eine Aussöhnung schien unmöglich. Jetzt werden ihr Titel, Glanz und Vermögen zu Füßen gelegt, sie soll das Erbe ihres Vaters antreten als Gutsherrin vom Löwenhof. Ihre Wünsche und Träume sind andere, sie sehnt sich nach einem Leben an der Seite von Michael, einem aufstrebenden Anwalt. Selbstlos stellt Agneta sich der Pflicht und Familientradition. Ihr Herz jedoch kann nicht vergessen und sehnt sich nach Liebe …”
(Ullstein)

Meine Meinung:

Agneta stammt aus reichem Hause, hat sich jedoch von ihrer Familie gelöst, um unabhängig in Stockholm Kunst studieren zu können. Zwar hat sie viele schöne Erinnerungen an ihre Kindheit auf dem Löwenhof, jedoch hätte sie dort niemals ihren Traum von einem Künstlerleben verwirklichen können. Die Zeit befindet sich gerade in einem großen Umbruch – den Frauen wird mehr und mehr zugestanden, was jedoch zum größten Teil auf Unverständnis trifft. So konnten auch Agnetas Eltern nie verstehen, warum Agneta dem Leben auf dem Löwenhof den Rücken gekehrt hat. Doch nun zwingt eine traurige Nachricht Agneta nach Hause und sie sieht sich gezwungen zwischen ihrem freien Leben in Stockholm und der Bewahrung der Familientraditionen zu wählen…

“Agnetas Erbe” ist der Auftakt einer Trilogie rund um die Frauen des Löwenhofes. Traditionell wurden den Frauen des Hauses bisher keine große Rolle zugeschrieben, doch das ändert sich mit Agneta grundlegend. Agneta kam mir zunächst recht besonnen, resolut und bodenständig vor – allerdings änderte sich das im Laufe des Buches. Von einer starken Frau wechseln wir fast schon zu einer Frau, die ständig nur an die Liebe denkt und dabei leider auch recht naiv handelt. Diese Wandlung fand ich etwas schade, da eigentlich das Gegenteil passend zur ganzen Situation gewesen wäre. So bleibt mir Agneta insgesamt als eine Mischung aus stark und intelligent, naiv und kopflos im Gedächtnis.

Ich habe bewusst noch keine Familiensaga gelesen, die im Schweden um 1913 spielt. Die Frauen bekommen allmählich mehr Rechte, die Technik schreitet voran und der Krieg steht vor der Tür. Es war schön zu lesen wie diese Themen aufgegriffen und verarbeitet wurden. Auch das Setting auf dem Gutshof wurde wunderschön beschrieben und die Erzählungen zu den Festen waren voller Leben. Ich bin auch ganz froh, dass das Thema Pferde nicht so stark thematisiert wurde, denn damit kann ich so gar nichts anfangen. Ganz drum herum kommt man jedoch nicht, da der Löwenhof an der Spitze der Pferdezucht steht.

Wer aufgrund des Settings einen historischen Roman erwarten, der könnte vermutlich enttäuscht werden, denn obwohl viele historische Aspekte in die Story eingeflochten werden, so geht es hier doch vor allem um die Familie, um den Löwenhof und natürlich – um die Liebe. “Agnetas Erbe” würde ich also als eine Mischung aus Familiendrama und Romanze, mit leichter historischer Note bezeichnen.

Corina Bomanns Schreibstil hat mich auch in diesem Roman schnell verzaubert und mitgenommen, so dass ich wunderbar durch die Geschichte gekommen bin. Natürlich darf man hier keine großen Überraschungen erwarten, denn das meiste kann man sich schon im Vorfeld erahnen. Trotzdem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich freue mich auf die kommenden zwei Fortsetzungen. Offenbar werden diese aus der Sicht von anderen Frauen erzählt, so viel lässt jedenfalls der jeweilige Titel erahnen.

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